In Obwalden ist die Überraschung perfekt: Die Finanz- und Gesundheitsdirektorin Maya Büchi (FDP) ist abgewählt. Ihr fehlen 1467 Stimmen auf den fünftplatzierten bisherigen SVP-Regierungsrat Daniel Wyler. Die einzig neue Kandidatin Cornelia Kaufmann der CVP-Die Mitte schafft auf Anhieb den Sprung in die Regierung.
Die FDP ist damit erstmals seit 1902 nicht mehr in der Obwaldner Regierung vertreten. Es ist das erste Mal in der Geschichte Obwaldens, dass ein amtierendes Regierungsratsmitglied abgewählt wurde. Die 59-jährige Maya Büchi war acht Jahre in der Regierung. Ihr wurde im Wahlkampf zuletzt vorgeworfen, sie habe sich zu wenig für den Spitalstandort Sarnen eingesetzt und habe dabei nicht gut kommuniziert.
Analyse von SRF-Redaktorin Lea Schüpbach
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Als Amtsälteste die Wiederwahl nicht zu schaffen, ist ein herber Schlag. Die Ausgangslage für Maya Büchi war jedoch sehr herausfordernd: In den letzten Jahren war sie durch die Coronapandemie so stark gefordert, dass sie das zusätzliche Amt als Regierungspräsidentin ausschlagen musste. Damit verpasste sie eine wichtige Gelegenheit, Sympathiepunkte bei der Stimmbevölkerung zu sammeln.
Die zweite, entscheidende Hürde war die geplante neue Spitalstrategie. Als Verantwortliche musste sich Maya Büchi immer wieder der Kritik stellen, die Regierung verschweige der Bevölkerung entscheidende Informationen dazu.
Gesunde Finanzen nützten nichts
Dass sie es als Finanzdirektorin vor zwei Jahren auch schaffte, die Finanzen des Kantons zum Positiven zu wenden, hat die Stimmbevölkerung heute anscheinend weniger stark gewichtet.
Damit ist die Strategie der CVP-Mitte aufgegangen. Sie hatte das Thema Spital in den letzten Monaten stark bewirtschaftet und damit ihrer Kandidatin Cornelia Kaufmann den Sprung in die Regierung ermöglicht, auch wenn diese einen direkten Angriff auf Büchi immer zurückwies.
Darin sieht auch Maya Büchi einen Hauptgrund ihrer Abwahl: «Die Thematik der Spitalplanung war wohl ausschlaggebend», sagt sie gegenüber SRF News. Und weiter: «Was mich enttäuscht ist, dass alle meine Leistungen im Bereich der Finanzen nicht estimiert wurden.»
Taktik der CVP-Die Mitte aufgegangen
Der Angriff der CVP-Die Mitte auf den zweiten Sitz in der Regierung ist demnach gelungen. Die Partei erobert den Sitz zurück, den sie bei den letzten Regierungswahlen an die SVP verloren hatte. Die Schweizerische Volkspartei hatte es damals erstmals in die Obwaldner Regierung geschafft. Diesmal hat die FDP das Nachsehen.
Die Thematik der Spitalplanung war wohl ausschlaggebend.
Cornelia Kaufmanns betont, dass sich ihre Kandidatur nicht direkt gegen eines der bisherigen Regierungsmitglieder gerichtet hat. Ihr und der Partei sei es darum gegangen, dass überhaupt eine Wahl stattfinden könne.
Über die Gründe, weshalb die 44-Jährige es in die Regierung schaffte, meint sie: «Ich denke, dass ich in den letzten acht Jahren als Kantonsrätin nicht alles falsch gemacht habe, dass ich mich eingesetzt und engagiert habe. Und dass ich mir so Anerkennung über die Parteigrenzen hinweg verschafft habe.»
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