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Wahlen Kanton Obwalden Wächst die SVP zur stärksten Partei im Kantonsparlament?

Am 13. März entscheidet sich, wer die grösste politische Kraft in Obwalden wird und ob die GLP ins Parlament einzieht.

Viele Jahre war die CVP-Die Mitte die dominierende politische Kraft im Kanton Obwalden. In den letzten Jahren hat die SVP aber aufgeholt. Aktuell hat die Mittepartei mit 16 Mandaten nur noch einen Sitz mehr als die SVP im 55-köpfigen Parlament. Dahinter sind drei gleich starke Fraktionen: Sowohl die FDP, die CSP, wie auch die SP haben acht Sitze.

Einschätzungen von SRF-Redaktor Sämi Studer

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Sämi Studer
Legende: SRF

Die Zeiten, in denen die CVP im Kanton Obwalden schalten und walten konnte, wie sie will, sind längst vorbei. Und tatsächlich sieht es ganz so aus, als ob die SVP erstmals zur stärksten politischen Kraft werden könnte. Dies würde dem Trend der letzten zwei Jahrzehnte entsprechen. Zudem wird die Grünliberale Partei der CVP-Die Mitte eher schaden als der SVP. Das wird auch die Listenverbindung der GLP mit der Mittepartei kaum verhindern können.

Die GLP hingegen wird die politischen Machtverhältnisse im Kanton Obwalden nicht über den Haufen werfen. Zu klein und zu ländlich ist der Kanton und zu schwierig das Wahlsystem für kleine, eher urban geprägte Parteien wie die GLP. Die Grünliberalen werden wohl maximal zwei Sitze erreichen, möglich ist dies hauptsächlich in Alpnach und allenfalls in Sarnen.

Trotz ihrer vielen Kandidierenden wird die FDP den Befreiungsschlag kaum schaffen: Die Partei kann froh sein, wenn sie ihre aktuell acht Mandate halten kann. Zu wenig konnte sich die Partei in den letzten vier Jahren profilieren.

Die CSP und die SP – die Parteien links der Mitte – werden wahrscheinlich Sitze einbüssen. Dies trotz der Bemühung der CSP, möglichst viele Frauen auf ihre Listen zu bringen. Und trotz der engagierten Jungpartei der SP, der Juso, deren Kandidatinnen und Kandidaten im konservativ geprägten Kanton Obwalden kaum Wahlchancen haben.

Die Mittepartei versucht bei den Wahlen ihre Vormachtstellung zu verteidigen und tritt mit 38 Kandidierenden an. Die SVP hat insgesamt 31 Personen auf ihren Listen.

Grünliberale erstmals mit dabei

Bis jetzt gab es im Kanton keine Partei mit einem grünen Anstrich. 2021 hat sich aber die Grünliberale Partei Obwalden gegründet. Die GLP will sich in die kantonale Politik einbringen, mit einem klaren Fokus auf ökologische Themen. Sie tritt in fünf der sieben Obwaldner Gemeinden mit insgesamt 17 Kandidierenden an. Um die Mitte nicht zu schwächen, ist die GLP überall eine Listenverbindung mit der CVP eingegangen.

Um ihre Sitze kämpfen müssen die FDP, die CSP und die SP. Während die FDP schon vor vier Jahren zwei Mandate eingebüsst hat, konnten CSP und SP damals leicht zulegen.

FDP stellt am meisten Kandidierende

Die FDP gibt alles, um nicht noch weiter an Terrain zu verlieren: Die Partei konnte insgesamt 40 Personen zu einer Kandidatur bewegen, so viele wie keine andere Partei. Ebenfalls stark mobilisiert hat die SP zusammen mit ihrer Jungpartei. 39 Personen stehen auf den gemeinsamen SP/Juso-Listen – davon viele Junge und Frauen. Auch einen hohen Frauenanteil weist die CSP aus: Von den 22 Kandidierenden ist die Hälfte weiblich.

Aktuell sind von den Mitgliedern im Obwaldner Parlament nur 25 Prozent Frauen. Damit liegt der Kanton weit hinter dem schweizerischen Durchschnitt von 32 Prozent. Bei diesen Wahlen könnte der Kanton jedoch aufholen: 64 der 188 Kandidierenden sind Frauen, das sind so viele wie noch nie in den letzten zwei Jahrzehnten.

Zu Verschiebungen kann es also kommen, diese sind aber, wie im Kanton Obwalden gewohnt, eher im Mikrobereich zu erwarten. Das Parlament wird bürgerlich geprägt bleiben und die linken Kräfte werden weiterhin eine Nebenrolle spielen. Hoffnung gibt es hingegen für die Frauen: Dank so vielen Kandidatinnen wie nie, dürfte sich der Frauenanteil leicht erhöhen – er wird aber wohl trotzdem noch hinter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt bleiben.

Hier geht's zu unserem gesamten Dossier zu den Obwaldner Wahlen.

Die achtköpfige CSP-Fraktion besteht aus vier Frauen und vier Männern. Dies wurde gegenüber der Erstpublikation im Audio korrigiert. Wir entschuldigen den Fehler.

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 21.02.2022, 06:31 Uhr

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