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Nach grosser Lawinengefahr Strassen und Schienenwege im Süden der Schweiz teils wieder offen

Viel Neuschnee und starke Winde hatten über Ostern für erhebliche Lawinengefahr und gesperrte Verkehrswege gesorgt.

In Teilen Graubündens und des Wallis sowie im Tessin und nach Italien hat es über Ostern Einschränkungen im Schienen- und Strassenverkehr gegeben.

Lawine reisst in Zermatt mehrere Personen mit

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Am Montag riss eine Lawine bei Zermatt drei Menschen in den Tod, eine Person konnte verletzt geborgen werden. Die Rettungskräfte hatten eine gross angelegte Suche gestartet, weil es sich um eine Grosslawine handelte, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte. Die Lawine löste sich am Riffelberg (Gornergrat) in einem Variantenbereich.

Wir halten Sie auf hier auf dem Laufenden.

Das Bulletin des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) bezeichnete am Dienstagmorgen die Lawinengefahr in weiten Teilen der Schweizer Alpen weiterhin als «erheblich». Um 13 Uhr gab die Urner Kantonspolizei indessen die Furkastrasse zwischen Hospental und Realp wieder für den Verkehr frei.

Die Matterhorn Gotthard Bahn nahm gleichzeitig den Autoverlad durch den Furka-Eisenbahntunnel zwischen Realp (UR) und Oberwald (VS) wieder auf.

Puschlav aus der Schweiz wieder erreichbar

Die Berninalinie der Rhätischen Bahn (RhB) bleibt zwischen Pontresina (GR) und Poschiavo (GR) bis und mit Donnerstag, 4. April unterbrochen. Der Streckenunterbruch der Rhätischen Bahn (RhB) zwischen Poschiavo (GR) und Tirano in Italien bleibt voraussichtlich bis am 10. April bestehen. Dies wegen eines Erdrutsches auf dem Streckenabschnitt Pontresina – Poschiavo (Cadera) und wegen Steinschlaggefahr auf dem Streckenabschnitt Poschiavo – Tirano (Campascio). Zwischen Pontresina und Tirano verkehren Bahnersatzbusse. Es ist aber mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.

Erdrutsch und Bäume auf dem Bahngleis
Legende: Bei Cadera hatte ein Erdrutsch das Bahntrassee verschüttet. RhB

Die ebenfalls gesperrte Strasse über den Berninapass wurde hingegen am späteren Dienstagvormittag wieder freigegeben. Damit ist das Südtal Puschlav wieder aus der Schweiz erreichbar.

Auch zwischen Poschiavo und Tirano IT verkehren am Dienstag wegen Steinschlaggefahr keine Züge. Es fahren Ersatzbusse. Die Rhätische Bahn stellte auf ihrer Webseite eine Wiederaufnahme des Bahnverkehrs ab Mittwoch in Aussicht.

Lawinen-Warnstufe 4

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Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF hatte für Ostermontag die Lawinen-Warnstufe in mehreren Regionen auf das zweithöchste Niveau (Warnstufe 4) erhöht. Diese wird nur an wenigen Tagen im Jahr ausgerufen. Die Gefahr gilt für den Alpenhauptkamm von Arolla im Unterwallis bis zum Ofenpass im Val Müstair, für die südlichen Vispertäler, das Aletschgebiet, das nördliche und mittlere Tessin und das Oberengadin.

Bei dieser sehr kritischen Situation seien spontane und oft auch sehr grosse Lawinen wahrscheinlich, hiess es. An vielen Steilhängen könnten Lawinen leicht ausgelöst werden. Grund für die grosse Lawinengefahr waren die starken Niederschläge der letzten Tage. Die Schneedecke war seit Freitag in einigen Regionen um bis zu 120 Zentimeter gewachsen.

Die Nationalstrasse über den Simplon-Pass vom Wallis nach Italien blieb wegen eines Erdrutsches und Lawinengefahr am Sonntag ab Simplon-Dorf (VS) nach Gondo (Zwischbergen VS) und weiter nach Domodossola gesperrt.

Seit Ostermontag wieder offen

Die Bahnstrecke zwischen Bellinzona (TI) und Erstfeld (UR) wurde am frühen Montagmorgen wieder geöffnet. Seit 7:30 Uhr verkehren die Züge auf der Bahnstrecke von Lugano nach Zürich und Basel wieder. In der Nacht auf Montag war der Bahnbetrieb zwischen Faido und Airolo (TI) in der Leventina wegen Lawinengefahr eingestellt worden.

Die Züge zwischen Andermatt (UR) und Tschamut-Selva (GR) am Oberalppass fahren ebenfalls wieder, wie die Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) auf ihrer Website schreibt. Diese Verbindung war am Sonntag unterbrochen.

Auch die meisten Züge im Jungfraugebiet im Berner Oberland fuhren nach Ende der starken Föhnwinde vom Osterwochenende wieder.

In Graubünden, Uri und Wallis mussten wegen Niederschlägen und grosser Lawinengefahr mehrere Strassen gesperrt werden. Am Montagabend konnte die Kantonsstrasse von Stalden (VS) nach Saas-Grund (VS) wieder für den Verkehr freigegeben werden. Auch die Verbindung nach Saas-Almagell und Saas-Fee ist wieder offen.

Ebenfalls freigegeben wurde im südwestlichen Graubünden die Strasse ins Calancatal, wie der Verkehrs­informations­dienst Viasuisse bekanntgab. Wegen der starken Niederschläge hatten die Behörden diese Strasse am Sonntag aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Pegel der Seen im Tessin steigen

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In den tieferen Lagen fiel der Niederschlag als Regen. Im Tessin stieg dadurch der Pegel des Langensees um 20 Zentimeter. Für den Verlauf des Montags rechnete der Wetterdienst Meteoschweiz mit mässiger Hochwassergefahr. Zwischen Freitag und Sonntag fielen in den höheren Regionen des Tessins und auf dem Simplonpass über 100 Millimeter Regen, wie Meteoschweiz am Sonntag mitteilte.

Die Messstation Robiei TI auf fast 1900 Metern über Meer verzeichnete den meisten Niederschlag: ganze 115 Millimeter zwischen dem 29. März um 00.00 Uhr und Sonntag um 07.00 Uhr. In Simplon-Dorf VS waren es 103 Millimeter. Auch in Airolo TI und in Locarno TI wurde mit 82 respektive 62 Millimetern viel Regen verzeichnet.

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Archiv: Ostern: «Dolce far niente» trotz trübem Wetter im Tessin
Aus Tagesschau vom 31.03.2024.
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SRF 4 News, 31.03.2024, 16:00 Uhr;

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