- CH Media baut in der Deutschschweiz 150 Stellen ab.
- In einer Mitteilung führt das der Medienkonzern darauf zurück, dass der Umsatz deutlich zurückgegangen sei; es fehlen Werbeeinnahmen.
- Vorgesehen sei der Stellenabbau bei CH Media im ersten Quartal 2024.
Die Werbeeinnahmen gehen seit längerem zurück. Bereits im ersten Halbjahr hat CH Media fast 7 Millionen Franken Verlust gemacht. Seither habe sich die Entwicklung zusätzlich akzentuiert, schreibt das Medienhaus. Eine Erholung des Werbemarktes sei kurzfristig nicht zu erwarten. Sparmassnahmen beim Personal seien darum unvermeidbar.
Der Abbau erfolgt unter dem Vorbehalt der Ergebnisse des Konsultationsverfahrens, das nun gestartet wird. Für die Mitarbeitenden komme der gültige Sozialplan zur Anwendung, schrieb CH Media in einer Mitteilung.
90 Stellen durch Kündigungen abgebaut
Insgesamt 150 Stellen werden in der Deutschschweiz abgebaut, davon etwa 90 durch Kündigungen. Insgesamt werden in dieser Region knapp 2000 Mitarbeitende beschäftigt. Betroffen vom Stellenabbau seien grundsätzlich alle Bereiche des Unternehmens.
Wo die 90 Kündigungen anfallen, also ob zum Beispiel bei einer Lokalzeitung, einem Lokalradio oder einem Fernsehsender, ist noch offen. Man wolle die Detailanalysen sowie die Ergebnisse des Konsultationsverfahrens mit den Gewerkschaften abwarten, schreibt CH Media auf Anfrage.
Ich bedaure diesen Schritt, erachte ihn aber für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens als unvermeidbar.
Chef Michael Wanner wurde in einer Medienmitteilung wie folgt zitiert: «Der Verwaltungsrat und die Unternehmensleitung sind zum Schluss gekommen, dass wir die Kosten deutlich senken müssen und es dafür einschneidende Massnahmen braucht. Ich bedaure diesen Schritt, erachte ihn aber für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens als unvermeidbar.»
Gewerkschaft verurteilt Entlassungen bei CH Media
Die Gewerkschaft Syndicom verurteilt die Pläne von CH Media und fordert das Unternehmen auf, auf die Entlassungen zu verzichten, wie sie in einer Mitteilung schreibt.
CH Media solle das Konsultationsverfahren unter Einbezug der Gewerkschaft vornehmen, mit dem Ziel, den Umfang des Personalabbaus zu verringern. Ausserdem müsse «ein guter, neuer Sozialplan ausgearbeitet werden, um die Folgen für das betroffene Personal möglichst zu mindern».
Die Vizepräsidentin von Syndicom, Stephanie Vonarburg, lässt sich wie folgt zitieren: «CH Media muss auf diese Entlassungen verzichten und ihre gesetzliche Pflicht und soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden wahrnehmen. Es kann nicht sein, dass wieder auf Kosten so vieler Mitarbeitenden gespart wird. Die gesamte Medienbranche steht bereits unter enormen Druck, darunter leidet letztendlich auch die Qualität der Berichterstattung».
