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Wintersession 2023 Neue Gesichter in Bern: grosses Interesse an Farah Rumy

Farah Rumy ist jung, selbstbewusst und neu im Nationalrat. SRF hat die Solothurnerin am ersten Tag in Bern begleitet.

Schon bevor Farah Rumy erste Nationalratsluft schnuppern konnte, wurde sie zum Medienstar. 31 Jahre jung, sri-lankische Wurzeln, aus Grenchen (SO). Sie setzt sich als Pflegefachfrau für ihren Berufsstand ein und hat aus dem Kantonsparlament überraschend den Sprung nach Bern geschafft. Die Medien rissen sich am ersten Sessionstag um sie.

Was treibt die junge Politikerin an? SRF konnte sie an ihrem ersten Arbeitstag in Bern begleiten.

SP-Kantonsrätin Farah Rumy landete bei den Nationalratswahlen auf dem ersten Ersatzplatz und konnte ins nationale Parlament nachrutschen, als Parteigenossin Franziska Roth im zweiten Wahlgang als Ständerätin gewählt wurde.

Rumy ist Präsidentin des Solothurner Pflegeverbands, diplomierte Pflegefachfrau und Berufsschullehrerin. Sie war im Abstimmungskampf um die Pflegeinitiative sehr aktiv, sprach an Kundgebungen und gab den Pflegenden eine Stimme. Weiter ist sie Co-Präsidentin der SP-Migrantinnen und -Migranten im Kanton Solothurn.

Überwältigt und stolz

Die Wahl und der erste Tag im Bundeshaus seien aufregend gewesen, sagte die junge Grenchnerin: «Ich bin völlig überwältigt. In den letzten zwei Wochen habe ich kaum genug geschlafen.»

Mit dabei am Tag in Bern: Farah Rumys Vater. Er sei stolz, am Wahltag sei er zu Tränen gerührt gewesen, erzählt Rumy. «Viele in der Familie fanden immer, ich gehörte in die nationale Politik. Ich fand, ich sei ja noch jung. Aber ich freue mich natürlich sehr.»

Portrait
Legende: Neu-Nationalrätin Farah Rumy (links) und Neu-Ständerätin Franziska Roth, beide SP, nach dem zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen im Kanton Solothurn. Keystone/Anthony Annex

Die Vereidigung im grossen Saal, mit so vielen Menschen, das sei ein Highlight des Tages gewesen, findet Farah Rumy. Ihr Sitzplatzwunsch im Parlamentssaal sei erfüllt worden: Nicht zuvorderst, anders als im Kantonsparlament. Sie sitzt nun neben dem Bündner Nationalrat Jon Pult (SP).

Zeitung in Sri Lanka erwähnte sie

Rumy kam in die Schweiz, als sie sechs Jahre alt war. Die Wahl der Grenchnerin gab auch in Sri Lanka zu reden. Die Online-Zeitung « Colombo Times » erwähnte die junge Frau, als sie 2021 die Wahl ins Solothurner Kantonsparlament schaffte: «Farah Rumy, born in Sri Lanka (…) is set to take her place in the Solothurn Parliament after last Sunday’s election», hiess es hier.

Ich kann eine Seite im Parlament vertreten, die untervertreten ist.
Autor: Farah Rumy Solothurner Nationalrätin (SP)

Der Migrationshintergrund sei wichtig, aber nicht das Wichtigste, findet Farah Rumy. Der Leistungsausweis soll zählen. Viele Menschen mit Wurzeln in Sri Lanka oder Indien hätten ihr gratuliert. «Ich kann eine Seite im Parlament vertreten, die dort untervertreten ist, das freut die Leute.»

Senkrechtstarterin und Gesundheitspolitikerin

Warum interessiert sich die Schweiz für die junge Frau? «Sie hat das Selbstbewusstsein der Jungen», «Grenchner Shootingstar», «Senkrechtstarterin», «Sie könnte eine prägende Stimme werden», titelten verschiedene Medien.

Portrait
Legende: Ein Selfie im Bundeshaus: Die neuen gewählten SP-Nationalrätinnen Andrea Zryd (BE) und Farah Rumy (SO) fotografieren sich beim Empfangstag der neu gewählten Ratsmitglieder Ende November. Keystone/Peter Klaunzer

Was sagt Rumy selber? Die Covid-Pandemie, die Pflegeinitiative – dies habe sie politisch aktiviert, erzählt die junge Frau. Die Eltern und die Grossmutter seien immer politisch interessiert gewesen. «Die Meinung der Kinder war gefragt, so wurde das politische Interesse früh geweckt.»

Sie selbst will sich jetzt im Parlament als Gesundheitspolitikerin positionieren, sich weiterhin für die Pflegefachleute einsetzen. Sie spüre die Verantwortung und habe Respekt vor dem Amt. Sie wolle gute Arbeit leisten, verspricht die Solothurnerin, und macht sich auf den Weg zum nächsten Interview.

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Regionaljournal Aargau Solothurn, 4.12.2023, 17:30 Uhr ; 

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