Wer in Basel an einem Fanmarsch im Rahmen der Fussball-EM teilnimmt, kommt auf jeden Fall an den grünen Fussballspielerinnen vorbei. Sie erscheinen auf einem Dutzend Ampeln zwischen der Innenstadt und dem Stadion St. Jakob-Park am Stadtrand, wenn der Fussgängerstreifen begehbar ist.
Es sei eine kleine Umrüstung gewesen, sagt eine Mediensprecherin des Kantons Basel-Stadt zur Zeitung «bz Basel». Bei den Ampeln habe lediglich die schwarze Folie mit dem Motiv ausgetauscht werden müssen.
Die Ampel-Fussballerinnen begeistern aber nicht nur Fussballfans in Basel, sondern auf der ganzen Welt. Zeitungen in den USA, Australien, im Nahen Osten und in Indien haben über die grünen Fussballerinnen berichtet. Das Echo ist durchwegs positiv.
Die Ampelfrau ist die Botschafterin der Host City Basel geworden.
Auch der Basler Onlinepräsenz dürften die Ampel-Fussballerinnen einen Steilpass zugespielt haben. Im Rahmen der EM sollen bis zu einer Million Menschen mit Bildern aus Basel in Kontakt gekommen sein. Die Organisatorinnen des Standorts Basel zeigen sich zufrieden – und Basel Tourismus ebenso.
«Wir haben lange vom heimlichen Star auf Social Media gesprochen. Inzwischen wissen wir: Es ist ein sehr bekannter Star geworden. Die Ampelfrau ist Botschafterin der Host City Basel», sagt Sabine Horvath, Projektleiterin der Women's Euro in Basel.
In St. Gallen nicht erlaubt
Die Idee zu den Ampel-Fussballerinnen stammt aus St. Gallen. Zur Einstimmung auf den Cupfinal 2021 wurden die Ampeln in St. Gallen mit Fussballspielern dekoriert. Der FC St. Gallen spielte damals gegen den FC Luzern. Ampelmännchen mit der Aufschrift «Hopp San Galle» zierten die Stadt. Geholfen hat es nicht: Der FC St. Gallen unterlag den Luzernern mit 1:3.
Im Rahmen der Women's Euro wurden auch drei Spiele in St. Gallen ausgetragen. Also fragten die Organisatorinnen bei der Polizei für eine vergleichbare Fussballerin an – und erhielten prompt eine Absage. Die Polizei bezog sich auf die eidgenössische Signalisationsverordnung. Diese besagt, dass Verkehrssignale, die sich an Fussgänger richten, auch ein Fussgängersymbol enthalten müssen.
Nach der roten Karte aus St. Gallen zeigte Basel Interesse an der Idee. Die Behörden am Rheinknie waren unkompliziert und die Idee aus St. Gallen wurde nach Absprache dankend übernommen. Ein Transfer, der sich für Basel gelohnt hat. Für St. Gallen war's ein Eigentor.