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Zahlreiche Notrufe Gewitterzelle sorgt in der Zentralschweiz für Verwüstung

  • Eine starke Gewitterzelle ist am Sonntag über die Zentralschweiz gezogen. Sie hat auf Bahnstrecken und Strassen zu Verkehrsproblemen geführt.
  • Bei der Polizei gingen hunderte Meldungen und Notrufe ein.
  • Meldungen über Verletzte liegen aktuell keine vor.

Nach den Unwettern vom Sonntag ist die Bahnstrecke zwischen Luzern und Langnau im Emmental (BE) aufgrund eines Erdrutsches weiterhin unterbrochen. In der Zwischenzeit fahren Ersatzbusse zwischen Wolhusen und Entlebuch. Nach Angaben der SBB ist noch unklar, wie lange der Unterbruch dauern wird.

Bahnverkehrsinformationen

Weiter ist der Bahnverkehr zwischen Spiez und Interlaken Ost auf unbestimmte Zeit unterbrochen, sodass mit Verspätungen und Zugsausfällen zu rechnen ist.

Auch Strassenverkehr betroffen

Gemäss SRF Meteo zog eine Hagelzelle am Mittag vom Napfgebiet, knapp nördlich an Luzern vorbei und erreichte dann den Kanton Schwyz. Sie dürfte weiter Richtung Osten ziehen.

Am frühen Montagmorgen waren laut der TCS-Verkehrsinformation mehrere Strassen im Raum Wolhusen wegen Sturmschäden gesperrt, zum Beispiel die Kantonsstrasse Wolhusen – Rüediswil zwischen Wolhusen und Buholz. Auch die Strasse zwischen Willisau und Menznau ist aufgrund eines Erdrutsches gesperrt.

Weiter gab es durch die Unwetter auch auf der A2 bei der Verzweigung Rotsee bei Luzern Hochwasser. Und auf der A3 zwischen Lachen im Kanton Schwyz und Niederurnen ging viel Hagel nieder. So ist die Hauptstrasse H10, Luzern Richtung Bern, zwischen Malters und Schachen gesperrt wegen Sturmschäden und der Verkehr wird umgeleitet.

Überschwemmungen.
Legende: In Wolhusen (LU) waren die Unwetter besonders heftig. SRF

Eine der Gemeinden im Kanton Luzern, welche von den Unwettern besonders stark betroffen waren, ist Wolhusen. Beim Hotel Bad Wolhusen haben die Wassermengen Autos weggespült. Die Bahnlinie war kurzzeitig wegen eines Erdrutsches unterbrochen.

Über 400 Notrufe

Bei der Polizei im Kanton Schwyz und Luzern gingen bis am frühen Sonntagnachmittag über 400 Notrufe ein. Es ging um Wassereinbrüche in Kellern, über die Ufer getretene Bäche sowie überschwemmte oder blockierte Strassen.

Allein im Kanton Schwyz waren es 200 Notrufe, wie die Kantonspolizei mitteilte. Meldungen über Verletzte würden aktuell nicht vorliegen.

Auch der Kanton Zug betroffen

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Von den Unwettern heimgesucht wurde auch der Kanton Zug. Das starke Gewitter habe teilweise Hagelschauer mit sich gebracht, so die Kantonspolizei. Innert kurzer Zeit seien in den Gemeinden Risch, Zug, Walchwil, Unterägeri und Oberägeri etliche Keller, Tiefgaragen und Strassen unter Wasser gestanden. Einige Strassenabschnitte hätten aufgrund der grossen Wassermassen vorübergehend gesperrt werden müssen. Bei der Einsatzleitzentrale seien insgesamt rund 140 Meldungen eingegangen.

Bei der Einsatzleitzentrale der Luzerner Polizei gingen in der Zeit von 12:00 Uhr bis 15:00 Uhr über 210 Ereignismeldungen ein. Meldungen über verletzte Personen würden auch dort keine vorliegen.

Strasse.
Legende: Weisse Böden durch Hagel gab es auch in Reichenburg (SZ). SRF

Ostschweiz: Feuerwehren im Einsatz

Im Kanton St. Gallen rückten die Feuerwehren am Samstagabend und am Sonntag rund ein Dutzend Mal wegen überfluteten Kellern aus, wie ein Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen gegenüber Keystone-SDA sagte. Auch in Gais (AR) hätten sich zehn Keller mit Wasser gefüllt. Weiter seien aus Bühler (AR) und Trogen (AR) Meldungen zu überfluteten Kellern eingegangen.

Unwetter.
Legende: Auch die Gemeinde Benken in St. Gallen wurde vom Unwetter heimgesucht. SRF

In Appenzell pumpte die Feuerwehr einzig eine Tiefgarage leer. Grössere Fälle blieben trotz der Rekordniederschläge aus.

Bielersee-Pegel steigt nicht an

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Bielersee.
Legende: Die Lage beim Bielersee hat sich etwas entspannt Keystone

Durch die heftigen Unwetter der letzten Woche stiegen die Pegel von Schweizern Gewässern gefährlich an. Wie präsentiert sich die Lage nach den Gewittern am Wochenende? Thomas Rüttimann ist Sprecher beim Regionalen Führungsorgan RFO im Bereich Bevölkerungsschutz in Biel. Er zeigt sich im Interview erleichtert, dass der Pegel des Bielersees nicht weiter angestiegen ist.

SRF News: Wie präsentiert sich im Moment die Situation am Bielersee?

Thomas Rüttimann: Wider Erwarten ist das Wasser über das Wochenende nicht wieder angestiegen. Die Regenfälle haben offenbar nicht dazu geführt, dass der Pegel wieder gestiegen ist. Das ist die gute Nachricht. Er sinkt sogar leicht. Somit haben wir nach wie vor Luft nach oben.

Die Situation ist also besser, als man erwartet hatte?

Ja, wir sind erleichtert, dass es nicht wieder zu einem Anstieg gekommen ist und keine unsichere Situation entstand.

Auch für die neue Woche sind erneut Gewitter vorausgesagt. Was heisst das bezüglich der Hochwasserlage rund um den Bielersee?

Aktuell ist der See in der Gefahrenzone 3 von 5 Stufen. Wir sind noch weit entfernt vom Normalfall. Das Regionale Führungsorgan RFO kommt am Montag mit den Gemeinden, Feuerwehr und Zivilschutz zusammen.

SRF 1, Tagesschau, 25.7.2021, 19:30 Uhr ; 

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