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Zeckensaison hat begonnen 2022 könnte ein Zecken-Rekordjahr werden

Die Parasiten sind wieder unterwegs: Bis Mitte Mai wurden doppelt so viele Zeckenstiche gemeldet wie im ganzen April.

Sie lauern im Gras, in Büschen oder an Waldrändern: Im Mai sind viele Zecken aktiv und warten für eine Blutmahlzeit auf Tiere oder Menschen. Im Mai 2022 scheinen sich die Spinnentiere jedoch besonders wohl zu fühlen. Dies zeigt sich bei der Anzahl Meldungen von Zeckenstichen. «Wir haben im Mai bisher bereits fast doppelt so viele Stiche wie im ganzen April», sagt Werner Tischhauser, Vizepräsident der Zeckenliga. Dieser Verein sammelt zusammen mit dem Bund und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW über eine spezielle App Daten rund um Zecken und ihre Stiche.

Wir haben im Mai bisher bereits fast doppelt so viele Stiche wie im ganzen April.
Autor: Werner Tischhauser Vizepräsident Zeckenliga

Grund für das erhöhte Vorkommen sei das ideale Wetter mit warmen und vor allem auch feuchten Tagen, vermutet Tischhauser: «Am wohlsten ist es den Zecken bei Temperaturen um 20 Grad und wenn es ab und zu regnet», sagt der Experte. Dass Menschen vermehrt von Zecken gestochen werden, ist ein Trend, den die Experten in den letzten Jahren immer wieder beobachten. Dies habe wahrscheinlich mit der Klimaerwärmung zu tun. Ob auch die Zeckenpopulation generell zunimmt, könne man nicht sagen.

Verantwortlich für die Zunahme von Zeckenstichen sei nämlich auch, dass die Menschen vermehrt im Freien aktiv seien. «In der Coronazeit hatten viele das Bedürfnis, nach draussen zu gehen. Dazu kommen Trendsportarten wie Trailrunning oder Golfspielen, die sich im Freien abspielen.» Es könnte sein, dass sich 2022 zu einem Zeckenjahr wie 2020 entwickelt, wo besonders viele Stiche registriert wurden.

Nicht nur in Wäldern – sondern auch in Parks und Gärten

Für eine Prognose ist es laut Tischhauser jedoch noch zu früh, weil man ja noch nicht weiss, wie sich der Sommer 2022 entwickelt. Ratsam sei jedoch, sich auf jeden Fall gegen Zeckenstiche zu schützen. Die Blutsauger können nämlich gefährliche Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen. Während man sich gegen FSME impfen lassen kann, ist bei einer Borreliose nur eine Antibiotika-Behandlung möglich.

Wer sich in der freien Natur aufhält, sollte lange Hosen tragen, Anti-Zeckenspray benützen und nach der Rückkehr eine Zecken-Kontrolle machen. Wichtig zu wissen sei auch, dass Zecken nicht nur im Wald oder an Waldrändern lauern, sondern auch in Gärten oder Parks anzutreffen sind.

Regionaljournal Basel 18.05.2022 06:32 Uhr ; 

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