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Zerschnittene Glasfaserkabel Nach Sabotage in Rheinfelden: Wie sicher sind Glasfasernetze?

Gleich zweimal haben Unbekannte in Rheinfelden (AG) Glasfaserkabel gekappt. Das Motiv gibt Rätsel auf.

In Rheinfelden (AG) wurden um die Weihnachtstage an zwei Orten Glasfaserkabel durchtrennt. Nahdem sie repariert waren, sind sie in der Nacht auf Donnerstag erneut durchgeschnitten worden. Internet, TV, Radio und Festnetztelefon sind erneut tot, 4000 Kundinnen und Kunden sind betroffen. Die Polizei ermittelt, die Betreiberfirma ist bestürzt.

Glasfaserleitungen gelten als Nervenbahnen der Informationsgesellschaft. Wenn sie ausfallen, trifft das den Alltag der Betroffenen. Die Schweizer Telekom-Anbieter setzen immer stärker auf Glasfaserkabel.

Dazu braucht es spezielle Werkzeuge und kriminelle Energie.
Autor: Lorenz Jaggi Geschäftsführer Glasfasernetz Schweiz

Sind diese denn genügend schützt? Grundsätzlich seien die Schweizer Glasfasernetze sicher, heisst es bei der grossen Schweizer Telekommunikationsfirma Swisscom und der Interessensplattform Glasfasernetz Schweiz auf Anfrage von SRF.

Infrastruktur sei immer heikel und nicht vollständig vor «böswilligen Beschädigungen» geschützt, sagt Lorenz Jaggi, Geschäftsführer von Glasfasernetz Schweiz. Allerdings würden die Glasfaserleitungen nicht offen auf der Erde liegen. Es sei selten, dass sich unbefugte Personen Zugang zu Glasfaserkabeln verschaffen: «Die Vorfälle zeigen, dass es kriminelle Energie und Werkzeuge braucht, die nicht jede und jeder zu Hause hat.»

Glasfasernetze übertragen enorm viele Daten

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Kabel
Legende: Glasfasertechnologie ermöglicht es, viele Daten in kurzer Zeit zu übertragen, zum Beispiel für Streaming im Internet. Keystone/Carlo Reguzzi

Glasfaserkabel setzen sich aus vielen einzelnen Glasfasern zusammen, die aus Quarzglas bestehen und einen Lichtwellenleiter (LWL) bilden, erklärt zum Beispiel die Deutsche Telekom die Technologie.

Die Daten werden optisch übertragen, nicht elektrisch, wie bei Kupferkabeln (Telefonleitung).

Diese Art von Kabel kann enorme Mengen an Daten übertragen. Die älteren Technologien (Kupfer und Koax) stossen an ihre technischen Grenzen. Deshalb werden vermehrt Glasfaserkabel in der Schweiz verlegt.

Bis Ende 2019 wurden rund 40 Prozent der Geschäfte und Wohnungen der Schweiz mithilfe von Glasfasertechnologie erschlossen, sagt Glasfasernetz Schweiz.

Die Vorfälle in Rheinfelden seien Einzelfälle, betont Jaggi. Ihm seien keine anderen Sabotageakte bekannt. Ähnlich tönt es auch bei der betroffenen Betreiberfirma in Rheinfelden. «Ich arbeite seit 30 Jahren auf diesem Gebiet. Bis dieses Jahr ist mir so etwas nie passiert», sagt Sacha Gloor, Geschäftsführer der Improware AG, deren Leitungen zerschnitten wurden.

Kabel
Legende: Die duchtrennten Kabel in Rheinfelden. Es brauche für eine Sabotageaktion Werkzeug und kriminelle Energie, sagen diverse Fachleute zu den Vorfällen. zvg/ImproWare AG

Es seien unverständliche Vorfälle und Einzelfälle, sagt Sacha Gloor weiter. Erstmals sei so etwas im Sommer 2023, ebenfalls in Rheinfelden, passiert. Nun vor, an und nach Weihnachten. Die Ermittlungen laufen.

Verschiedene Sicherheitsstufen bei Glasfasernetz

Man müsse beim Glasfasernetz zwischen der Zentrale und Kabelnetz unterscheiden, betont Sepp Huber, Mediensprecher der Swisscom. In der Zentrale befindet sich die Intelligenz der Glasfasernetze. «Diese sind mit mehreren Sicherheitsstufen geschützt. Dritte haben keinen Zugang.» Auch die Feinverteilung, die auf Tausenden von Kilometern durch die Schweiz verläuft, sei geschützt. «Die Kabel liegen im Boden und sind nicht frei zugänglich.»

Einzig die Zugangslöcher in den Quartieren seien mit krimineller Energie und Werkzeugen erreichbar, meint Sepp Huber von der Swisscom. Die Schweizer Telekommunikationsfirma habe in den vergangenen Jahren aber nichts dergleichen erlebt. Die Vorfälle in Rheinfelden seien keine Lausbubenstreiche, betonen Swisscom und auch die Aargauer Kantonspolizei.

Weder Swisscom noch Glasfasernetz Schweiz überlegen sich aktuell zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen. Man sei gespannt, was die Ermittlungen der Polizei ergeben. Bisher sind Täterschaft und Motiv unbekannt.

Glasfasernetz Schweiz

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Glasfasernetz Schweiz sieht sich als Interessensplattform. Sie setzt sich im Auftrag seiner Mitglieder für einen raschen, koordinierten und möglichst flächendeckenden Glasfasernetzausbau zugunsten der Schweizer Volkswirtschaft und Gesellschaft ein. Mitglieder von Glasfasernetz Schweiz sind das EWZ Zürich, Leucom Frauenfeld und Swisscom, darunter auch der Städte- und Gemeindeverband.

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Regionaljournal Aargau Solothurn, 28.12.2023, 12:03 Uhr ; 

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