Es klingt wie eine gute Nachricht: Insgesamt haben sich im letzten Jahr im Kanton Zürich weniger Unfälle ereignet. Die Gesamtzahl nahm um 7 Prozent auf knapp 15'000 Unfälle ab. Die Schattenseite aber: die Zahl der schweren Unfälle nahm im gleichen Zeitraum zu. Fast 600 Personen haben sich schwer verletzt, die Zahl der Toten stieg gar um 20 Prozent auf 30 Personen.
Grund für diese Entwicklung ist der Veloboom. Bei einem Grossteil der Unfälle waren die Personen mit Fahrrädern oder E-Bikes, aber auch mit Motorrädern unterwegs. Zweiradfahrerinnen und -Fahrer machen gemäss Angabend der Kantonspolizei Zürich 70 Prozent aller Schwerverletzten und Getöteten aus.
Mehr Freizeit-, weniger Berufsverkehr
Ihren Teil zu dieser Entwicklung trug auch die Corona-Pandemie bei. Homeoffice und Shutdown bewirkten einen Rückgang des allgemeinen Verkehrs, die Strassen waren hauptsächlich im letzten Frühling weniger befahren als in der Regel. Dies wiederum führte zu weniger Unfällen als in den Vorjahren.
Allerdings nahm der Freizeitverkehr durch die Corona-Pandemie zu. Velogeschäfte verkauften so viele Fahrräder wie noch selten zuvor, im letzten Jahr wurden viermal so viele Motorräder verkauft wie in den Vorjahren. Die Polizei geht davon aus, dass dies den grössten Einfluss hatte auf die Entwicklung bei den Unfallzahlen.
Die Polizei sieht Handlungsbedarf
Der Anstieg bei den schweren Unfällen vor allem bei den Zweiradfahrerinnen und -Fahrern bereitet der Polizei Sorgen. Gerade um die Sicherheit bei den Motorradfahrern zu erhöhen, lanciert sie eine neue Kampagne.
Die Kampagne startet Ende März. So sollen auf bekannten Motorradstrecken Geschwindigkeits- und Lärmkontrollen stattfinden, um die Fahrerinnen und Fahrer zu sensibilisieren. Gleichzeitig führt die Kantonspolizei auch die Kampagne für mehr Sicherheit auf dem E-Bike weiter.