- CVP-Präsident Gerhard Pfister hat vor den Medien dargelegt, wie er seine Partei aus dem Tief herausführen will.
- Sie soll künftig mit klareren Standpunkten, und nicht mehr mit Kompromissen, in politische Debatten einsteigen.
- Die CVP soll auch wieder einen deutlicheren C-Kurs fahren und das «C» im Namen behalten.
- Laut einer Umfrage unterstützt die Parteibasis Pfisters konservativen Kurs.
Die CVP ist die einzige Partei, die in den letzten Jahren in sämtlichen kantonalen Parlamentswahlen verloren hat. Mit pointierteren Positionen möchte Parteipräsident Gerhard Pfister die Christdemokraten nun aus dem Tief herausholen. Umso dringlicher sei es, mit klareren Haltungen aufzutreten, sagt der Parteichef im Rahmen eines Medienanlasses zum Dreikönigstag.
Keine faulen Kompromisse mehr
«Das ist die wesentliche Führungsaufgabe: Fragen, bei denen die Meinungen in der Partei auseinandergehen, frühzeitig zu erkennen und sich frühzeitig auf eine gemeinsame Position zu einigen, mit der man dann in die Debatte geht.»
Das bedeutet für Pfister auch, dass die CVP häufiger Nein sagen solle, wenn das Resultat einer politischen Debatte nicht ihrer Haltung entspreche. Künftig solle das Motto gelten: «Kompromisse am Ende im Sinne guter Resultate: Ja. Kompromisse im Sinne eines Akzeptierens von schlechten Resultaten: Nein.»
Besinnung auf christliche Werte
Zudem solle sich die CVP wieder vermehrt auf ihre Werte besinnen. In seiner achtmonatigen Amtszeit hat Pfister eine Religionsdebatte angestossen, die von den Linksparteien heftig kritisiert wird. Er hatte in einem Interview mit der NZZ erklärt, der Islam gehöre im Sinne einer historischen Prägung des Landes und der Kultur nicht zur Schweiz.
Zuspruch für Pfister von der Basis
Mit seiner konservativeren Ausrichtung sieht sich der CVP-Chef von der Parteibasis getragen, die im Rahmen des Strategieprojekts «CVP 2025» breit befragt worden ist. Die Resultate zeigen laut Pfister ganz klar: «Die Basis steht voll und ganz dahinter. Es ist ihr wichtig, dass sich die CVP in dieser Frage positioniert.»
C bleibt im Parteinamen
Pfister will denn auch die immer wiederkehrende Diskussion zur Frage, ob die CVP das «C» und damit die christliche Prägung aus ihrem Namen streichen sollte, ein für alle Mal beenden. «Der klare Wunsch der Basis ist, dass man das C behält und es mit politischen Inhalten füllt.»