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Swissgrid warnt vor Stromengpass
Aus Tagesschau vom 03.04.2019.
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Zusammenarbeit mit der EU Lahmgelegtes Stromabkommen bereitet Swissgrid Sorgen

Das Rahmenabkommen ist zentral für die nationale Netzgesellschaft – und damit für die schweizerische Stromversorgung.

Das Stromabkommen, welches die Teilnahme der Schweiz am europäischen Strommarkt regelt, läge unterschriftsbereit auf dem Tisch. Doch unterschrieben wird vorerst nichts: Denn ohne institutionelles Rahmenabkommen gibt es kein Stromabkommen, so die Position der EU. Für Swissgrid-Chef Yves Zumwald ein schwieriger Zustand.

Denn die Schweiz sei keine Insel. Im Gegenteil, sie ist eine Stromdrehscheibe mitten in Europa – eingebunden in den europäischen Strommarkt und das europäische Stromnetz. Und das müsse auch so bleiben, wenn das Stromnetz stabil bleiben solle, so Zumwald.

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Swissgrid - erfolgreiches Geschäftsjahr
aus Rendez-vous vom 03.04.2019. Bild: Keystone
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Bereits jetzt spüre man in der Schweiz Nachteile. Bei der internationalen Strommarktentwicklung gerate man zusehends in Abseits: «Wir sind schon heute ausgeschlossen. Wir arbeiten daran, eine neue Handelsplattform aufzubauen. Und nur für die Schweiz eine Lösung zu finden, das wird kosten.»

Ein ‹Netz Schweiz› existiert nicht. Wir sind mit Europa verbunden und müssen zusammenarbeiten.
Autor: Yves Zumwald CEO Swissgrid

Wie viel das die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zusätzlich kosten würde, sei noch nicht abschätzbar. Ein weiterer Punkt ist die Versorgungssicherheit. Denn die Schweiz ist punkto Strom abhängig vom Ausland und damit vor der EU – gerade im Winter, wenn zu wenig einheimischer Strom zur Verfügung steht. «Ein ‹Netz Schweiz› existiert nicht. Wir sind mit Europa verbunden und müssen zusammenarbeiten», sagt der Swissgrid-Chef.

Es wäre für Europa eine Herkulesleistung, die Leitungen um die Schweiz herum zu bauen.
Autor: Felix Nipkow Schweizerische Energie-Stiftung

Könnte es also ohne Stromabkommen zu ernsthaften Versorgungsengpässen in der Schweiz kommen? Für Felix Nipkow von der Schweizerischen Energie-Stiftung ist die Situation nicht so dramatisch. Die Schweiz sei sehr gut im europäischen Netz integriert. «Es wäre für Europa eine Herkulesleistung, die Leitungen um die Schweiz herum zu bauen. So lange das nicht der Fall ist und die Schweiz in diesem Netz integriert ist, wird der Strom auch in und über die Schweiz fliessen.»

Ein Réduit Suisse ohne Stromabkommen?

Aber auch Nipkow sagt, ein Stromabkommen für die Schweiz sei wichtig – gerade auch was die Umsetzung der Energiestrategie 2050 betrifft. Wenn die Energie aus Atomkraftwerken wegfallen wird und dafür mehr Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung stehen sollen. Denn auch die Ziele der Energiestrategie sind auf ein Stromabkommen mit der EU abgestimmt.

Was also, wenn kein Stromabkommen zustande kommt? Man sei daran, einen Plan B zusammen mit dem Bundesamt für Energie und der Aufsichtsbehörde Elcom zu erarbeiten, sagt Zumwald, doch: «Ohne Stromabkommen werden wir ein Réduit Suisse haben» – wenn es nicht doch noch gelingt, im politischen Ringen um das Rahmenabkommen auch eine Lösung für den Strommarkt zu finden.

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