Wie der US-Biotechkonzern am Montag bekannt gab, werden im solothurnischen Luterbach insgesamt bis zu 600 neue Arbeitsplätze entstehen. Ursprünglich war die Rede von 400 Stellen. Die zusätzlichen 200 Mitarbeitenden seien hauptsächlich für den Betrieb und den Unterhalt der Anlagen verantwortlich, heisst es in der Medienmitteilung.
Gesucht werden nun Handwerker und gelernte Berufsleute: Elektriker, Lüftungs- oder Heizungsmonteure, Logistiker, Gärtner für den Park oder Gastro-Mitarbeitende für das Betriebsrestaurant. Rekrutiert werden sollen diese vor allem in der Region Solothurn, so Markus Ziegler, Kommunikationsverantwortlicher von Biogen. Es sei aber möglich, dass auch in diesem Bereich einige Spezialisten nicht in der näheren Umgebung gefunden werden.
Angestellt werden die zusätzlichen Mitarbeitenden nicht von Biogen direkt, sondern von der Firma CBRE. Diese unterhält und betreibt nach eigenen Angaben bereits andere Fabrikationsbetriebe im Pharmabereich. Die Kernkompetenz von Biogen sei die Produktion von Medikamenten, deshalb würden Unterhalt und Betrieb ausgelagert, so Ziegler.
Personalsuche läuft auf Hochtouren
Die neue Biogen-Fabrik soll 2019 die Produktion aufnehmen. Bis dann möchte der Konzern sämtliche 600 Stellen besetzen. Die Personalsuche läuft deshalb auf Hochtouren. Monat für Monat stellt Biogen laut eigenen Angaben 15 bis 20 neue Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Bereichen ein. Auch CBRE rekrutiere bereits Angestellte.
Biogen investiert in Luterbach rund eine Milliarde Schweizer Franken in die neue Produktionsstätte. Die Bauarbeiten starteten Anfang 2016.
Freude und Hoffnungen beim Kanton Solothurn
Beim Amt für Wirtschaft (AWA) zeigt man sich erfreut über die zusätzlichen Stellen. Auch deshalb, weil vor allem gelernte Berufsleute gesucht würden und nicht Mitarbeitende mit Hochschulabschluss, so AWA-Chef Jonas Motschi. Dass Biogen jetzt viele Handwerker rekrutiert, die danach in KMU fehlen, befürchtet Motschi nicht.
Vielmehr hofft man beim Kanton auf den Multiplikatoreffekt: Dass die neue Fabrik Lieferanten braucht – vom Gartencenter bis zum Getränkehändler – und so in der Region noch mehr Stellen entstehen.
Angesprochen auf die angekündigte Schliessung des Galderma-Werkes in Egerkingen meint Motschi, dass die neuen Stellen bei Biogen nicht als Ersatz gesehen werden dürften. Die Arbeitsplätze bei Biogen stellten andere Herausforderungen als die 190 Stellen, welche bei Galderma verloren gehen. Trotzdem hofft man beim AWA, dass Galderma-Mitarbeitende eventuell eine Anstellung in der Medikamenten-Produktion bei Biogen finden werden.