Der Bericht der Interparlamentarischen Geschäftsprüfungskommission IGPK von Grossrat und Landrat sorgte am Mittwoch für besorgte Voten im Basler Kantonsparlament. Die Sparmassnahmen - rund 80 Millionen bis 2021 - würden jetzt langsam absehbar. Und sie seien gefährlich, warnte IGPK-Vizepräsident Michael Köchlin: «Sparmassnahmen bei der Universität greifen tief. Man kann sie nicht einfach rückgängig machen, wenn es der Uni wieder besser geht.» Zudem seien die Folgen nicht unmittelbar sichtbar, sondern könnten schleichend wirken und seien deshalb umso gefährlicher.
Der Grüne Jürg Stöcklin warnte seinerseits vor dem Trugschluss, die Uni könne den Ausfall der staatlichen Unterstützung mit Drittmitteln kompensieren. Forschungsgelder würden nur dorthin fliessen, wo die Universität höchste Qualität habe. Werde dort gespart, dann würden auch die Drittmittel versiegen.
Die Folgen von Sparmassnahmen an der Uni sind schleichend und deshalb umso gefährlicher
Nicht von der allgemeinen Alarmstimmung anstecken lassen wollte sich die SVP: «Wir sehen die Situation nicht so dramatisch», bekannte Joël Thüring und stellte die Grundsatzfrage nach der Voll-Universität. Er persönlich tendiere eher zu einer Uni, die sich spezialisiere. Ein Restaurant, das alles anbiete, sei auch schlechter als eines, das sich auf eine Spezialität konzentriere.
Vor einer solchen Entwicklung warnte IGPK-Vizepräsident Köchlin eindringlich. Dann könne man sich gleich auf die Life Sciences beschränken und den ganzen Rest Bach ab gehen lassen. «Dann verraten wir unsere humanistische Bildungskonzeption aber wirklich radikal.»
Einig waren sich die Ratsmitglieder, dass es entscheidend für die Zukunft der Universität Basel sei, dass ihr die beiden Trägerkantone - insbesondere auch Baselland - ab 2022 die notwendigen Mittel zur Verfügung stellten.