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Ihre Fragen zur Ersten Hilfe «Kann ich als Ersthelfer für eigene Fehler bestraft werden?»

Am Samstag, 13. September 2025, ist Welttag der Ersten Hilfe. Sandra Damm und Andrea Dietschi haben von 10:30 bis 12.00 Uhr Ihre Fragen zu den Themen Erste Hilfe und Lebensrettung beantwortet.

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Sandra Damm
Leiterin Bildung Samariter Schweiz
Samariter Schweiz

Andrea Dietschi
Geschäftsführerin notfallTraining schweiz nTs GmbH
notfallTraining schweiz nTs GmbH

Chat-Protokoll:

Ich habe schon oft Horrorgeschichten gehört, dass bei der Ersten Hilfe die Rippen gebrochen sind oder ähnlich. Was empfehlen Sie, um diese Angst abzulegen?

Andrea Dietschi: Bei der Herzdruckmassage ist es möglich, dass Rippen brechen, weil massive Kraft auf den Brustkorb ausgeübt wird. Rippenbrüche heilen wieder. Denken Sie am besten daran, dass der Patient versterben würde ohne diese lebensrettende Herzdruckmassage.

Guten Tag. Was muss ich unternehmen, damit ich im Falle eines Herzstillstandes nicht reanimiert werde? In der Patientenverfügung ist dies festgelegt, habe diese natürlich nicht immer dabei. Wenn ich schon die Chance habe so zu gehen, anstatt danach mit Folgeschäden, die ja sehr häufig sind, weiterzuleben. Ich finde, es gibt neben dem Recht zu leben auch ein Recht zu sterben. Darum hoffe ich, sollte dies bei mir eintreten, keine Ersthelfer zur Stelle sind.

Andrea Dietschi: Danke für Ihre wichtige Frage. Sie haben mit der Patientenverfügung bereits sehr gut vorgesorgt. Wichtig ist, dass Ihr Umfeld darüber Bescheid weiss und Ihre Wünsche kennt. Hinterlegen Sie den Wunsch nach «Reanimation Nein» und dass Sie eine Patientenverfügung haben, unbedingt auch im Notfallpass in Ihrem Handy. Der Notfallpass ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Rettungskräfte.

Gibt es eine gute App, die Sie mir empfehlen können, mit den wichtigsten Regeln.

Sandra Damm: Sehr gerne, wir empfehlen Ihnen die «Erste-Hilfe-App» vom Roten Kreuz. In allen Playstores erhältlich.

Grüezi. Wie muss ich mich verhalten, wenn ich auf eine Person treffe, die einen epileptischen Anfall hat, krampft und nicht atmet? Besten Dank für die Beantwortung.

Sandra Damm: Wenn eine Person einen Anfall erleidet, ist es wichtig, sie nicht festzuhalten. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte man eine Decke oder zusammengerollte Kleidungsstücke neben den Kopf legen, jedoch niemals direkt darunter, da dies die Atemwege beeinträchtigen könnte. Nachdem der Anfall vorbei ist, helfen Sie der betroffenen Person vorsichtig in die stabile Seitenlage und achten darauf, dass der Kopf nackenwärts überstreckt ist, um eine freie Atmung zu gewährleisten. Schauen Sie bei der betroffenen Personen im Rucksack oder anderen persönlichen Gegenständen nach einem Epilepsie-Ausweis. Sollte ein vorhanden sein, informieren sie den Notfallkontakt, der dort notiert ist. Falls erforderlich, rufen Sie die Notrufnummer 144 an oder bitten Sie eine andere Person, dies umgehend zu übernehmen. Dies ist nicht abschliessend.

Danke für das Angebot. Ist die Ausbildung zum Samariter kostenlos? Kann ich davon leben oder ist das ehrenamtlich? Liebe Grüsse aus Wohlen

Sandra Damm: Wir Samariter sind in erster Linie ehrenamtlich unterwegs und sind organisiert in lokalen / regionalen Samaritervereinen. Auf unserer Webseite finden Sie einen Überblick über die Vereine und den dazugehörigen Standorten. Wir freuen uns über jede neue Unterstützung! :)

Ist unterlassene Hilfe nicht strafbar? Warum unterbleibt dann die Hilfe...?

Andrea Dietschi: Ich verstehe deine Frage nicht ganz. Aber ja, in der Schweiz ist unterlassene Hilfe strafbar.

Kann ich als Ersthelfer für eigene Fehler bestraft werden? Danke für Ihre Aufklärungsarbeit!

Sandra Damm: Wenn Sie als Ersthelfer nach bestem Wissen und Gewissen handeln, werden Sie nicht zur. Verantwortung gezogen. Alarmieren ist das Mindeste und nur nichts tun ist falsch.

Guten Tagein Mann und ich leben alleine zu Hause, ich war mal selbst Samariterlehrerin, wenn ich aber mal selber 1. Hilfe brauche, wer hilft mir hier im Dorf? ♥️lichen Dank überhaupt für Euer Engagement

Andrea Dietschi: Viele Freiwillige haben sich in ihren Kantonen als First Responder registriert. Bei einem Notfall (unter bestimmten Kriterien) kann die Einsatzleitstelle des 144 schnell erste Hilfe beiziehen. Die First Responder werden über ihr Handy geortet und sind in deiner Nähe. Sie überbrücken die Zeit mit wertvoller erste Hilfe bis die Profis eintreffen.

Was sollte jeder Ersthelfer bei sich haben, um bei Notsituationen schnell zu reagieren.

Andrea Dietschi: Das eigene Wissen und den Mut in einer Notfallsituation einzugreifen. Klar gibt es viele Hilfsmittel, die praktisch sind und in den entsprechenden Situationen helfen. Mit Handschuhen bist du schon sehr gut bedient.

Was mache ich, wenn ich kein Blut sehen kann, aber unbedingt helfen möchte.

Sandra Damm: An einer Unfallstelle gibt es auch immer viele andere wichtige Aufgaben. So zum Beispiel das Alarmieren, Betreuen von unverletzten Beteiligten oder auch nach erfolgtem Selbstschutz, das Regulieren von möglichem Verkehr.

Wenn man auf der Notfallstation arbeitet, rettet man grundsätzlich Leben. Warum wird man da geschlagen, Haare ausgerissen, angespuckt, usw. Warum ist das so?

Andrea Dietschi: Menschen befinden sich auf dem Notfall oft in Extremsituationen und haben Schwierigkeiten, adäquat zu handeln. Dennoch ist dies keine Entschuldigung für ein solches Verhalten. Rauschmittel können auch Grund für solches Verhalten sein.

Haben Sie eindrückliche oder spannende Erfahrungen gemacht, die Sie mit uns teilen könnte? Finde Ihre Arbeit faszinierend!

Sandra Damm: Unsere Samariter in der gesamten Schweiz leisten immer wieder hervorragende Freiwilligen-Arbeit. 522'030 Einsatzstunden wurden von ihnen im Jahr 2024 geleistet. Auf unsere Webseite z. B. im Magazin finden dazu immer wieder spannende Erfahrungsberichte. Viel Spass beim Lesen!

Guten Tag. In einem Pflegeheim habe ich mal in der Nacht jemanden immer wieder Hallo rufen gehört. Ich nahm an, die Frau ist in Not und drückte meinen Notrufknopf. Als die Pflege kam, sagte sie die Frau, die Rufe haben auch einen Notfallknopf und da ich jetzt gedrückt habe, müsse ich den Notruf bezahlen. Meine Frage: Ist man nicht verpflichtet, wenn man denkt, jemand ist in Not Hilfe zu holen? War das wirklich ein Fehler, dass ich den Notfallknopf drückte? Danke für Ihre Information!

Andrea Dietschi: Sie haben im besten Wissen gehandelt und angenommen, dass jemand in Not ist. Ich nehme an, dass Sie vom Notrufknopf sprechen, den Sie am Handgelenk tragen, nicht vom Notrufknopf in Ihrem Zimmer vom Pflegeheim? Dieses Armband ist grundsätzlich für Sie selbst gedacht, wenn Sie Hilfe brauchen. Es ist in der Regel an eine externe Zentrale oder an Ihre Angehörigen gekoppelt.

Ich habe mich bereits mehrmals gefragt, wie ich einer Person in einer Notsituation im Wasser helfen könnte (z. B. in der Aare). Ich bin ein sehr guter Schwimmer, allerdings nicht ausgebildet als Rettungsschwimmer. Sollte man bei einer Person in Panik mit genügend Distanz gut zureden und eingreifen, wenn die Person keine Kräfte mehr hat, oder schon früher versuchen zu helfen. Gerade auch, um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen, falls die Person sehr fest „klammert“. Liebe Grüsse!

Sandra Damm: Der Eigenschutz steht für alle Helferinnen und Helfer an vorderster Stelle. Wenn Sie sich in der Situation nicht sicher fühlen, machen Sie es lieber nicht und holen Hilfe. Eine helfende Person, die selbst Hilfe braucht, ist nicht optimal. Ein Tipp: Nutzen Sie das Ampelschema (Schauen – Denken – Handeln), so überblicken Sie die Situation und können überlegen, was Sie machen müssen und wo Gefahren liegen.

Was ist der häufigste Fehler bei der Ersten Hilfe?

Andrea Dietschi: Nichts zu tun und wegzuschauen.

Benötigt unser Betrieb effektiv ein Erste-Hilfe-Konzept? Ist das wirklich gesetzlich vorgeschrieben?

Andrea Dietschi: Das kommt ganz auf deinen Betrieb bzw. die Betriebsgrösse und das Gefahrenpotential an. Art. 36, ARV 3 des Arbeitsgesetzes gibt dir hier genaue Anhaltspunkte.

Habe ich das richtig verstanden: Wenn ich 144 kontaktiere, habe ich meine Pflicht erfüllt als Nothelfer und muss nicht mehr zwingend eingreifen?

Andrea Dietschi: Im Sinne der unterlassenen Hilfeleistung hast du deine Pflicht erfüllt, wenn du die 144 anrufst. Du wirst aber vom Disponenten allenfalls angehalten, weitere Massnahmen auszuführen, wenn diese für dich zumutbar und umsetzbar sind.

Guten Morgen. Thema HLW: wenn der Patient eine Kiefersperre hat, kann ich diese manuell lösen? Erlebt vor 6 Jahren beim Treppensturz meiner damaligen Frau (durch zu ausgeprägte Hirnverletzung, tags darauf verstorben). Danke für Ihre Info.

Sandra Damm: Mein herzliches Beileid für Ihren Verlust. Eine Kiefersperre kann leider nicht von Ersthelfern gelöst werden, das kann nur geschultes Personal, z. B. ein Arzt. Bei einem Treppensturz ist die Halswirbelsäule zu fixieren, falls der Patient eine normale Atmung hat. Dann manuell den Kopf festhalten bis Hilfe eintritt. Ist keine oder eine abnormale Atmung der Fall, muss mit einer Reanimation begonnen werden.

In welchem Setting passieren die meisten Unfälle, wo es erste Hilfe braucht? Also eher draussen oder zu Hause? Danke vielmals.

Andrea Dietschi: Es ist immer noch so, dass die meisten Unfälle bzw. Zwischenfälle gemäss SUVA-Statistik tatsächlich im oder rund ums Haus passieren.

Übernimmt die Krankenkasse einen solchen Nothilfekurs?

Andrea Dietschi: Am besten klärst du dies direkt mit deiner Krankenkasse. Allenfalls ist ein Teil der Kosten über die Zusatzversicherung abgedeckt.

Was muss ich während dem Anschliessen des Defibrillators weiter machen?

Andrea Dietschi: Wenn du alleiniger Ersthelfer bist, wird dir der Defibrillator nach dem Anschliessen sagen, dass du den Patienten nicht berühren sollst, damit er eine Analyse machen kann. Wenn ihr zu zweit seid, kann ein Ersthelfer Thoraxkompressionen vornehmen, während der andere Ersthelfer die Elektroden klebt. Der AED wird euch die Anweisung geben, den Patienten nicht zu berühren. Das Gerät gibt klare und intuitive Anweisungen. Sobald du es gestartet hast, kannst du nach seinen Vorgaben agieren.

Wie ist das korrekte Vorgehen für Herzmassagen bei weiblichen Patienten? Im Kurs üben wir ja an Puppen, bei Menschen wäre doch der BH-Bügel genau an der Stelle, wo ich die Reanimation durchführen sollte?

Andrea Dietschi: Du kannst den BH nach oben streifen, damit der BH-Bügel dich bei der Reanimation nicht stört. Wenn du eine Schere hast, kannst du den BH auch verschneiden. Solltest du einen AED zur Verfügung haben, findest du da im dazugehörigen Set eine Schere.

Ich bin zum Glück nicht selbst betroffen, aber wenn ich die schlimmen Kriegsbilder so sehe, frage ich mich trotzdem: Hat die Nothilfe noch einen gewissen Stellenwert in einem Krieg? Was denken Sie, wenn Sie die Nachrichten lesen?

Sandra Damm: Danke für ihre Weitsicht, auch im Krieg hat die Nothilfe einen grossen Stellenwert. Nur muss in dieser Extremsituation ein anderer Fokus gesetzt werden. Hier spielen die Ressourcen vor Ort eine grosse Rolle.

Muss eine HF immer reanimiert werden, auch wenn der Verunfallte keinen Puls mehr hat?

Sandra Damm: Ja, eine Wiederbelebung ist als Ersthelfer immer durchzuführen. Sobald Notarzt/Arzt vor Ort sind, liegt es in ihrer Verantwortung den Tod festzustellen.

Sollte bei einer Herzdruckmassage Atemspenden erfolgen? Ich habe schon Widersprüche gehört, resp. dass die Massage alleine ausreichend für eine Luftzirkulation ist. Danke und Gruss

Andrea Dietschi: Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es hier Unsicherheiten gibt. Für den Patienten im Kreislaufstillstand ist die Atemspende sehr wichtig. Die Herzmassage allein reicht nicht aus, um eine adäquate Sauerstoffversorgung im gesamten Kreislauf zu ermöglichen. Wenn möglich (Hilfsmittel vorhanden, der Ersthelfer traut sich, eine Beatmung vorzunehmen) soll der Patient beatmet werden. Wichtig ist, keine Zeit zu verlieren und unmittelbar mit der Herzmassage zu starten. Wenn der Ersthelfer aus irgendwelchen Gründen keine Beatmung vornehmen will, führt er die Herzmassage ohne Pause fort bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder bis er von einer anderen Person abgelöst wird.

Gibt es einen Kurs Notfälle bei Kleinkindern? Kann ich als Familienvater diesen Kurs besuchen und wer übernimmt die Kosten? Ich selber, die Krankenkasse oder die Zusatzversicherung?

Sandra Damm: Es gibt verschiedene Anbieter in der Schweiz für Kurse betreffend Notfälle bei Kleinkindern. Auf Redcross Edu finden Sie eine Übersicht dazu. Eine andere Möglichkeit wäre es, bei Ihrem regionalen Samariter-Verein anzufragen. Die Kosten für den Kurs müssten sie aber selbst übernehmen.

Bin ich als Geschäftsführer dafür verantwortlich, dass meine Mitarbeiter in Erster Hilfe geschult werden?

Andrea Dietschi: Danke für deine wichtige Frage. Art. 36, Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz kümmert sich genau um diese Frage. Als Geschäftsführer trägst du die Verantwortung, dass deine Mitarbeiter den Betriebsgefahren entsprechend wissen, wie sie bei einem Notfall handeln sollten. Der Artikel gibt dir auch Auskunft über das Notfallequipment, welches in deinem Betrieb wichtig ist.

Welche Hygieneregeln muss ich beachten?

Andrea Dietschi: Das Wichtigste ist, dich nicht selber in Gefahr zu bringen. Wenn möglich, zieh Handschuhe an, wenn du in der ersten Hilfe agierst. Du weisst nie, ob du mit Blut oder sonstigen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommst. Bei einer Beatmung mit Hilfsmitteln (Beatmungsmaske) hast du Filter, die schützen. Eine Mund-zu-Mund/Nasen-Beatmung solltest du nur vornehmen, wenn du diese Person auch küssen würdest, ansonsten lässt du die Beatmung weg, wenn dir keine Hilfsmittel zur Verfügung stehen.

Guten Tag Wie sieht es rechtlich aus? Habe mal eine Frau und ihren Sohn aus der Aare geholt, während der Vater nur zuschaute. War das unterlassene Nothilfe? Der etwa 8-jährige Sohn spielte am Ufer, trieb plötzlich auf dem Rücken weg und die Mutter hinterher, aber mehr als den Sohn an der Oberfläche halten, schaffte sie nicht. Es war Sommer und für mich war es keinerlei Problem. Ich machte quasi einfach einen Schwumm mehr an diesem Sonntag – Badehose trug ich schon. Beiden ging es einigermassen gut. Sie wurden am anderen Ufer vom Vater / Ehemann mit dem Auto abgeholt. Freundliche Grüsse

Sandra Damm: Dies ist sehr schwer zu beantworten, ohne die Hintergründe zu kennen. Wir können nicht beurteilen, ob der Vater eventuell nicht schwimmen kann. Wichtig ist auch immer der Eigenschutz und sich selbst richtig einzuschätzen.

Haben Sie das Gefühl, dass die Nothilfe immer weniger ernst genommen wird bzw. ignoriert wird? Ist so meine Einschätzung. Liebe Grüsse

Andrea Dietschi: In den Medien werden oft Beispiele von unterlassener Hilfeleistung gezeigt, was vielleicht diesen Anschein vermittelt. Nichts zu machen, ist definitiv falsch. Aus diesem Grund wird vermehrt sensibilisiert, sich in Notfallsituationen getrauen zu helfen. Helfen beginnt mit dem Wahrnehmen der Situation. Wer unsicher ist, was zu tun ist, ruft bei der 144 an.

Muss ich Grundkenntnisse haben, wenn ich kein Auto fahre?

Sandra Damm: Eine Pflicht besteht in der Schweiz nur, wenn sie eine Fahrprüfung machen. Aber natürlich ist es empfehlenswert, Kurse zu besuchen und diese auch aufzufrischen.

Gibt es Unterschiede, ob ich einem Kind helfe oder einem Erwachsenen? Worauf muss ich vor allem achten? Danke

Andrea Dietschi: Ja, es gibt in vielerlei Hinsicht Unterschiede bei Kindern und Erwachsenen. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass Kinder keine «kleinen Erwachsenen» sind. Bei der Wiederbelegung z. Bsp. erfolgt die Herzdruckmassage im Wechsel 15:2 (15x drücken, 2x beatmen) – beim Erwachsenen im Wechsel 30:2. Wer Kinder hat oder mit Kindern arbeitet, dem empfehle ich einen Kurs zu besuchen, der explizit auf Kindernotfälle ausgerichtet ist, um konkret die Unterschiede anzuschauen.

Was ist, wenn ich eine Person verletzt, weil ich falsch geholfen habe? Werde ich zur Verantwortung gezogen?

Sandra Damm: Wenn Sie als Ersthelfer nach bestem Wissen und Gewissen handeln, werden Sie nicht zur Verantwortung gezogen.

Mein letzter Erste-Hilfe-Kurs liegt Jahre zurück. Ab wann ist eine Auffrischung Pflicht?

Andrea Dietschi: Es gibt in der Schweiz keine Pflicht, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, jedoch Empfehlungen dies im Abstand von ca. allen 2–3 Jahren zu machen, damit das Wissen à jour bleibt.

Ich bin ein sehr unsicherer Mensch, ich kann nicht einschätzen, was ich einer Extremsituation tun würde, ob ich rechtzeitig Hilfe leisten könnte. Bin ich von meiner Verpflichtung befreit, wenn ich möglichst schnell die Polizei rufe oder was kann ich tun. Danke

Sandra Damm: Nur nichts tun ist falsch. Wie wir in einer Extremsituation reagieren, könne viele Menschen nicht hervorsagen. Deshalb ist es wichtig, immer wieder Kurse zu besuchen. In einer realen Notfall-Situation ist es immer wichtig sofort zu alarmieren und ja, dann haben sie ihre Pflicht erfüllt.

Espresso, 9.9.2025, 8:10 Uhr ; 

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