Hohe Kulturausgaben: Die Stadt Solothurn investiert im Jahr 2019 rund 16 Millionen Franken in den Bereich Kultur, Sport und Freizeit. Das zeigt das Budget der Stadt. Heruntergebrochen auf eine einzelne Steuerzahlerin oder einen Steuerzahler (ledig, Bruttoeinkommen 100'000 Franken) weist Solothurn damit die höchsten Kulturausgaben aus im Vergleich mit anderen mittelgrossen Städten. Diese Ausgaben belaufen sich auf das doppelte der Kulturbeiträge in Aarau, Olten oder Baden. Das zeigt die Zusammenstellung von SRF Data .
Historisch gewachsene Kulturausgaben: Im Gegensatz zu anderen Städten seien in Solothurn die Museen (Kunstmuseum, Naturmuseum, Museum Blumenstein) städtisch und nicht kantonal finanziert, erklärt Stadtschreiber Hansjörg Boll. Dazu kämen die Beträge an Festivals wie die Film- oder die Literaturtage. Ein grosser Brocken sei auch das Stadttheater. Die Kulturausgaben seien auch historisch bedingt: Ärzte oder Unternehmer wollten früher kulturelle Institutionen in der Stadt.
Gewollt hohe Kulturausgaben: Die Stadt Solothurn wolle mit ihrer Kultur eine überregionale Ausstrahlung haben, meint Boll weiter. Das gehöre zur Strategie. Und das Volk stehe hinter den hohen Kulturausgaben. Das zeige etwa die Abstimmung über 20 Millionen Franken für die Sanierung des Stadttheaters vor einigen Jahren. 80 Prozent der Stimmbevölkerung stimmte diesem Projekt zu.
Stadtschreiber Boll ergänzt, die Solothurner Bevölkerung habe diese Ausgaben auch in finanziell schlechteren Zeiten getragen. An den Gemeindeversammlungen sei es nie ein Thema gewesen, etwa den Beitrag an die Filmtage zu kürzen. Und er ergänzt, dass sich die Stadt auch den Sport etwas kosten lasse. In diesem Bereich gebe man pro Kopf ungefähr gleich viel aus wie die Stadt Olten.