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Strategie 2022-2030 «Wenn die Uni ihren Status halten will, braucht sie mehr Geld»

Beat Oberlin, der designierte Präsident des Unirates, hat am Freitag seine Zukunftspläne für die Uni Basel präsentiert.

Mit Spannung wurde sie erwartet, die neue Strategie des Universitätsrates, welche die Weichen stellt für die Ausrichtung der Universität Basel bis ins Jahr 2030. Vor dem Hintergrund der Aufforderungen zum Sparen an die Uni, welche in den letzten Jahren vor allem im Baselbiet laut wurden, war unklar, ob der Unirat, das oberste Aufsichtsorgan der Universität, die Bildungsinstitution möglicherweise redimensionieren würde.

Seit Freitagabend ist die neue Strategie des Unirates nun publik - und diese liest sich als klares Bekenntnis zur bisherigen Volluniversität mit sieben Fakultäten. Auch Absichten, mit einem kleineren Budget auskommen zu wollen, sucht man in dem 23-seitigen Papier vergebens. Im Gegenteil, sagt der designierte Präsident des Unirates, Beat Oberlin, wenn die Uni ihr Niveau halten und international konkurrenzfähig bleiben wolle, dann brauche sie künftig mehr Geld als ihr heute zur Verfügung steht.

Dieses Geld zusammenbekommen will man, indem man künftig mehr Drittmittel akquiriert und vermehrt Kooperationen mit privaten Firmen oder Institutionen eingeht, wie dies beispielsweise in jüngster Vergangenheit beim neuen Augeninstitut («Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology Basel») geschehen ist, welches wesentlich vom Pharmakonzern Novartis und vom Universitätsspital Basel getragen wird. Dass man sich dadurch abhängig mache von diesen Partnern, glaubt Oberlin nicht. «Es gibt klare Spielregeln. Die Unabhängigkeit der Forschung steht ohnehin nicht zur Disposition.»

Die gesamte Region profitiere von der Universität

Die beiden Trägerkantone, Basel-Stadt und Baselland, wolle er nicht aktiv um mehr Geld bitten, sagt Oberlin,«aber selbstverständlich sind wir glücklich, wenn wir mehr Mittel erhalten sollten». Nicht zuletzt weil die gesamte Region «erwiesenermassen» von einer starken Uni profitiere, müsse die Gesellschaft weiterhin bereit sein, in diese zu investieren. Ein grosser Teil dieser Mittel werden auch künftig in den Bereich «Life Sciences» fliesse, welcher für den Standort Basel von besonderer Bedeutung sei.

Dass sich die beiden Regierungen geeinigt haben, auch das Baselbiet zu einem Uni-Standort zu machen - die Juristen ziehen in den nächsten Jahren auf das Dreispitz-Areal in Münchenstein - hält Oberlin für einen «weisen Entscheid». Eine weitere Dezentralisierung an andere Standorte sei derweil nicht geplant, nicht zuletzt weil die interfakultäre Zusammenarbeit immer wichtiger werde und kurze Wege entsprechend hilfreich seien.

Oberlin, der vom Baselbiet in den Unirat portiert wurde und nächstes Jahr voraussichtlich zum ersten Baselbieter Unirat-Präsidenten überhaupt gewählt wird, sieht sich selber nicht als Vertreter des Landkantons. «Wenn ich im Amt bestätigt werde, dann bin ich Präsident einer Universität, die von beiden Kantonen getragen wird.» Dass er bei der Baselbieter Bildungsdirektorin Monika Gschwind einen «Mandatsvertrag» unterzeichnen musste, in welchem er sich dazu bekannte, stets die Interessen des Baselbiets zu vertreten, hindere ihn nicht daran, eine gesamtheitlich Perspektive einzunehmen.

Das Strategierpapier des Unirates kommt nun in die Vernehmlassung. Das heisst, dass sich alle betroffenen Parteien und Interessensgruppen dazu äussern können.

Vom Banker zum Uniratspräsidenten

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Beat Oberlin (64) hat nach seiner Ausbildung zum Juristen eine Karriere als Banker absolviert. Zwanzig Jahre lang war er in verschiedenen Funktionen für die UBS tätig, ehe er 2005 zum CEO der Baselbieter Kantonalbank berufen wurde. 2016 liess sich Oberlin offiziell pensionieren, befindet sich allerdings alles andere als im Ruhestand sondern nimmt nach wie vor verschiedene Mandate wahr. Unter anderem ist er seit 2018 Mitglied des Unirates und wird voraussichtlich 2020 zu dessen Präsidenten.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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