Diskotheken und Cabarets im Kanton Freiburg dürfen künftig bis 6 Uhr früh offen bleiben statt wie bisher bis 4 Uhr. Und Gaststätten wie Bars und Pubs mit dem Patent B+ können neu schon ab den Nächten von Donnerstag auf Freitag bis drei Uhr morgens offen sein.
Die bisherigen Nachtrestaurants mit Patent F werden zudem zu Betreiben mit durchgehender Restauration rund um die Uhr. Das hat das Freiburger Kantonsparlament am Mittwoch beschlossen – es hat das Gesetz über die öffentlichen Gaststätten angepasst.
Von Jungen gewünscht
Seitens der 12'000 Studentinnen und Studenten der Hochschul- und Universitätsstadt Freiburg gebe es dafür einen Bedarf, hiess es im freiburgischen Grossen Rat.
Die Gesetzesanpassung geht auf eine Motion zurück, welche FDP-Grossrat Romain Collaud zusammen mit der heutigen Freiburger FDP-Ständerätin Johanna Gapany eingereicht hatte. Collaud sagte am Mittwoch im Rat, eine Gesetzesanpassung entspreche dem Zeitgeist.
Staatsrat Maurice Ropraz sagte im Rat, der Wirteverband GastroFreiburg sei vor den Anpassungsvorschlägen angehört worden. Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer erwarteten heute, im Ausgang bleiben zu können, bis am frühen Morgen wieder Busse und Züge führen. Es gelte, bei den Bestimmungen gleich attraktiv zu sein wie Nachbarkantone.
Ein Bedürfnis der Betriebe
Die längeren Öffnungszeiten würden auch helfen, den Lärm auf den Strassen zu reduzieren, ergänzt Roland Chervet von GastroFreiburg auf Anfrage des Regionaljournals. «Die Leute, die auf der Strasse bleiben, weil sie keinen Zug nach Hause haben, sind ein Problem», so Chervet.
Wenn wir einen bestimmten Anlass haben, werden wir länger öffnen.
Es steht den Gastrobetrieben frei, ob sie die längeren Öffnungszeiten anwenden möchten. «Wir werden nicht am Donnerstag bis 3 Uhr öffnen, nur weil wir es können», sagt Leandro Suarez, Geschäftsführer des Kulturzentrums Nouveau Monde in Freiburg. «Aber wenn wir einen bestimmten Anlass, ein Konzert haben, werden wir länger öffnen.» Läuft heute ein Konzert am Donnerstag im Nouveau Monde direkt hinter dem Freiburger Bahnhof, beginnt dies früher, damit die Leute bis um Mitternacht draussen sind.
Mehrarbeit für Personal
In der Debatte im Kantonsparlament gab es auch Stimmen, welche eine mangelnde Alkoholprävention und Mehrarbeit für das Personal geltend machten. Die SP-Fraktion rief den Staatsrat dazu auf, sich für den Schutz der Arbeitnehmenden stark zu machen.
Staatsrat Maurice Ropraz versprach, das werde mithilfe des Amts für den Arbeitsmarkt und der Kantonspolizei geschehen. Die heutigen Bestimmungen des Jugendschutzes seien jedoch ausreichend.