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Tigermücken in der Region Lästig, selten und bei uns ungefährlich

  • Die asiatische Tigermücke breitet sich in der Nordwestschweiz stärker aus. Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft reagierten deshalb mit Informationskampagnen.
  • Trotz der gemeinsamen Grenze mit Basel-Landschaft halten die Nachbarkantone Aargau und Solothurn eine eigene Kampagne noch nicht für nötig.
  • Die ländlichen Gebiete in der Nordwestschweiz seien für die Tigermücke ungeeignet, auch wenn man bereits einzelne Exemplare gezählt habe.

«Bis jetzt gehen wir davon aus, dass die eher ländlich geprägten Regionen des Kantons Aargau nicht stark betroffen sind», sagt Armin Feurer vom kantonalen Amt für Verbraucherschutz im Aargau. Die Tigermücke sei vor allem in den grossen Städten anzutreffen, wie beispielsweise Basel, wo die Problematik grösser sei. In den Städten ist es meist wärmer. Zudem sind Stadtbalkone mit Topfuntersetzern, Spritzkannen und Wasserschalen für die Mücken einladend.

Tigermücke
Legende: Die asiatische Tigermücke ist schwarz-weiss gestreift, hat durchsichtige Flügel und misst maximal ein Zentimeter. Keystone

Einzelne Fälle hat man aber auch bereits in den Kantonen Aargau und Solothurn gezählt. «Im Moment konzentriert sich alles auf die Autobahnen», schildert der Leiter des Solothurner Amtes für Umwelt, Gabriel Zenklusen, das Vorkommen der Tigermücken. Dies, weil die Mücken «per Anhalter» auf Lastwagen in und durch die Schweiz reisen. Armin Feurer vom Kanton Aargau fügt an: «Bis jetzt haben wir aber keine Hinweise, dass sich eine Population irgendwo im Kanton hätte etablieren können.»

Die Asiatische Tigermücke

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Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt ursprünglich aus Südostasien. Durch den zunehmenden internationalen Verkehr breitete sie sich weltweit aus. Seit 1990 kommt sie in Norditalien vor, seit 2003 im Tessin und in der Region Basel seit 2015.

Erkennen kann man das Insekt am schwarz-weiss gestreiften Muster. Im Gegensatz zu heimischen Mücken ist die Tigermücke auch tagsüber aktiv. Wohl fühlt sich die Mücke besonders in feuchten Gefässen – zum Beispiel in Blumentöpfen.

Sie kann Krankheiten wie Dengue oder Zika übertragen. Die Mücke trägt den Erreger nicht von Natur aus in sich. Sticht sie aber einen kranken Menschen, kann sie danach mit einem Stich eine andere Person infizieren. In der Schweiz geht von der Tigermücke laut Experten kein Gesundheitsrisiko aus.

Die Kantone und der Bund beobachten die Situation der Verbreitung der Tigermücke aber weiterhin. Die Gefahr einer Ansteckung mit einer gefährlichen Tropenkrankheit durch die Mücke in der Schweiz sei aber sehr gering. Auch deshalb, weil es in der Schweiz kaum Menschen mit Denguefieber oder Zika-Virus gibt. Es sei bisher noch zu keiner einzigen Übertragung in der Schweiz gekommen.

Lästiger als «gewöhnliche» Mücke

Da die Tigermücke aber nicht nur in der Dämmerung aktiv ist, sondern den ganzen Tag, ist die Chance von ihr gestochen zu werden höher als bei einer gewöhnlichen Mücke. Und die Stiche sind schmerzhafter als die der einheimischen «gemeinen Stechmücke».

Regionaljournal Aargau Solothurn, 02.06.2020, 6:32 Uhr ; 

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