Zum Inhalt springen

Verbot von Einweggeschirr Zürich ist noch nicht so weit wie Genf

Die Rhone-Stadt büsst ab nächstem Jahr Veranstalter, die auf Einweggeschirr setzen. In Zürich ist das noch kein Thema.

Becher, Teller oder Röhrli: In Genf hat Einweg-Plastikgeschirr ab dem 1. Januar 2020 ausgedient. Das Verbot betrifft Verkaufsstände und alle von der Stadt bewilligten Anlässe auf öffentlichem Grund. Wer sich nicht daran hält, wird mit einer Busse belegt oder riskiert sogar, die Bewilligung zu verlieren.

Mit dem Verbot folgt die Stadt Genf der Europäischen Union. Diese beschloss, ab 2021 eine Reihe von Kunststoff-Einwegprodukten zu verbieten. Die Schweiz zieht nicht mit. Der Bundesrat bevorzugt Lösungen aus der Wirtschaft selbst.

Zürcher Grüne, SP und EVP fordern Verbot

In der Stadt Zürich ist ein Verbot derzeit noch kein Thema. Die Grünen haben jedoch im Parlament einen entsprechenden Vorstoss eingereicht, zusammen mit der SP und der EVP. «Es ist wichtig, dass vor allem die Städte, wo grössere Mengen dieser Materialien anfallen, weil viele grosse Anlässe stattfinden, eine Vorreiterrolle spielen», sagt Markus Kunz, Fraktionspräsident der Grünen.

Es ist wichtig, dass die Städte mit gutem Beispiel vorangehen
Autor: Markus Kunz Fraktionspräsident Grüne Stadt Zürich

Möglichkeiten, um Einwegplastik zu umgehen, gebe es ja viele. Geschirr aus Bambus, Karton oder ganz neue Ideen seien gefragt.

Silvesterzauber vielleicht bald mit Mehrweggeschirr

Dessen sind sich auch die Grossveranstalter in der Stadt bewusst; zum Beispiel die Organisatoren des Silvesterzaubers. Dieses Jahr würde den Stand- und Barbetreibern noch biologisch abbaubares Einweggeschirr empfohlen, so Geschäftsleiterin Jeannette Herzog. Für die Ausgabe im nächsten Jahr aber prüfe man den Einsatz von Mehrweggeschirr. Allerdings müsse es unter dem Strich aufgehen.

Die Ökobilanz muss auch mit Mehrweggeschirr aufgehen
Autor: Jeannette Herzog Geschäftsleiterin Silvesterzauber

Wenn dann Lastwagen durch die halbe Schweiz fahren müssten, um das Geschirr waschen zu lassen, stimme die ökologische Rechnung auch nicht. «Aber wir denken darüber nach». Dasselbe gilt für das Zürifäscht, welches Jeannette Herzog auch mitorganisiert. Wobei hier das Handling rein von der Grösse her schwieriger sei, gibt sie zu bedenken.

Die Stadt Zürich will im Moment zu diesem Thema keine Stellung nehmen, weil der eingereichte Vorstoss noch nicht im Parlament diskutiert wurde.

Meistgelesene Artikel