Der Marktplatz in Grenchen ist ein beliebter Treffpunkt von Randständigen. Bislang liessen sich diese von den Corona-Regeln nicht gross beeindrucken. Deshalb hat die Stadt nun auf dem Platz zusätzlich zu den geltenden Einschränkungen auch noch ein striktes Alkoholverbot erlassen. Gemäss einer Mitteilung der Stadt gilt das Verbot ab dem kommenden Donnerstag.
Man habe den Leuten auf dem Marktplatz schon oft ins Gewissen geredet und sie auch schon gebüsst, aber das nütze jeweils nicht lange, sagt Christian Ambühl, Chef der Stadtpolizei Grenchen: «Meistens ist es so: Wenn wir kommen, hat es Gruppierungen von fünf Personen, und sobald wir weg sind, sind es dann wieder sechs oder sieben, die es zusammen lustig haben. Der Bürger, der zu Hause bleiben soll, regt sich darüber auf. Und natürlich auch das Gewerbe, das fünf Meter nebenan eine Gartenwirtschaft hat und nicht öffnen darf».
Der Bürger, der zu Hause bleiben soll, regt sich auf.
In anderen Städten der Region ist ein Alkoholverbot wegen Corona kein Thema. In Solothurn halten sich die Randständigen nicht schlecht an die Abstandsregeln, heisst es bei der Stadtpolizei auf Anfrage. Zudem bringe ein Alkoholverbot nichts, ist man in Solothurn überzeugt. Die Szene würde sich nur verschieben und es käme zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Randständigen und der Polizei.
Der Grenchner Polizeikommandant Christian Ambühl ist sich bewusst, dass sich die Szene möglicherweise nur verschiebt: «Aber wenn man nichts macht, ist das der schlechtere Weg». Es gehe nicht darum, die Randständigen grundsätzlich zu vertreiben. Sobald die Restaurants wieder öffnen dürfen, werde auch das Alkoholverbot auf dem Marktplatz wieder aufgehoben.