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Wegen Umgang mit Bodypackern Kritik an Oberwalliser Grenzwächtern

Die Grenzwacht ordnete im Verdachtsfall grosszügig Computertomographien an – auch bei Schwangeren. Meist unnötig.

Bei den sogenannten Bodypackern handelt es sich um Drogenschmuggler mit einem ungewöhnlichen Versteck. In kleinen Päckchen (auch Fingerlinge genannt) verschlucken die Schmuggler ihre Ware, um sie über die Grenze zu bringen. So werden die Drogen nicht nur unsichtbar für Grenzwächter, sondern auch geruchsresistent gegenüber schnüffelnden Hunden.

In der Regel werden die Schmuggler in der Personenkontrolle vom Grenzwachtkorps angehalten und bei erhärtetem Verdacht für eine Röntgenuntersuchung ins Spital geschickt.

Systematische Kontrollen?

Wie jedoch ein kürzlich publizierter Bericht der Nationalen Kommission zur Verhütung von Folter zeigt, haben die Oberwalliser Grenzwächter beinahe systematisch Verdächtige zu einer Computertomographie ins Spital geschickt.

9 von 10 sind unschuldig

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  • Zwischen Anfang 2016 und Herbst 2017 wurden 226 mutmassliche Bodypacker in die Röhre geschickt.
  • Lediglich 21 stellten sich tatsächlich als Bodypacker heraus. Dies zeigen Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung, welche «watson.ch» veröffentlichte und die dem Regionaljournal vorliegen.

Angesichts dieser neunprozentigen Erfolgsquote ist die Kommission der Auffassung, dass es beim Grenzwachposten Oberwallis zu Fehleinschätzungen gekommen ist und damit zu unnötigen Verletzungen der körperlichen Integrität.

Audio
Im Zweifel in die Röhre
aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 03.08.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 17 Sekunden.

Auch bei der Eidgenössischen Zollverwaltung ist man der Ansicht, dass die Trefferquote im Oberwallis zu tief ist. «Wir haben aber bereits Optimierungsmassnahmen getroffen», hält Sprecher David Marquis fest.

Und zwar gleich schweizweit und nicht nur im Oberwallis. Es werde ein Controlling eingeführt und die Überweisung ins Spital müsse ab jetzt schriftlich durch einen Kaderpikett angeordnet werden.

Röntgen auch bei Schwangeren

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Die Kommission zur Verhütung von Folter kritisiert weiter, dass auch bei mehreren Schwangeren Computertomographien angeordnet worden sein sollen – ein Risiko für das ungeborene Kind. Die Grenzwacht hält fest, es gehöre zur Sorgfaltspflicht des Arztes, zuerst den Gesundheitszustand des Patienten abzuklären.

Das Spitalzentrum Oberwallis gibt seinerseits zu, dass es zumindest in einem Fall zu einer Computertomographie bei einer Schwangeren kam. «Es wurde schlicht und einfach vergessen, vor dem CT einen Schwangerschaftstest durchzuführen», sagt Andreas Frasnelli, Chefarzt der Notfallstation im Spitalzentrum Oberwallis. Nun habe man jedoch Massnahmen getroffen.

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