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40-60 Stellen betroffen Umstrukturierung bei Postauto könnte zu Stellenabbau führen

  • Postauto will sich nach der Affäre um die Buchungspraxis und den Auslandinvestitionen wieder mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren.
  • Der Fokus soll auf den Service public gelegt werden. Die Präsenz in den Regionen soll verstärkt werden.
  • Das hat organisatorische Änderungen zur Folge – auch für die Mitarbeiter, wie die Postauto AG mitteilt.

Den bestehenden Service-public-Auftrag effizienter zu erfüllen als bisher, das ist vereinfacht gesagt das Ziel der Reorganisation von Postauto. Das Unternehmen sei heute hauptsächlich für den regionalen Personenverkehr in den Kantonen da, sagt Mediensprecher Urs Bloch. Von dort kämen über 80 Prozent der Einnahmen.

«Funktionale» statt regionale Führung

In diesem Kerngeschäft wolle man sich schlanker organisieren. Gewisse Abläufe seien heute zu wenig klar, erklärt der Mediensprecher: «Wir haben Doppelspurigkeiten. Die Verantwortlichkeiten sind auch nicht immer eindeutig.» Man habe entschieden von einer regionalen auf eine «funktionale Führung» zu wechseln, so Bloch: «Das heisst: Die Themen sind dann klar geregelt und überall gleich. Das war bisher vielleicht nicht immer der Fall.»

Derzeit ist Postauto daran, die Rollen von der Chefetage bis zur Basis neu zu verteilen. So wurde letzte Woche bekannt, dass die Geschäftsleitung des skandalgebeutelten Betriebs wieder fast komplett besetzt ist. Als nächstes gehe es darum, im Gespräch mit den über 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die gesamte Organisation bis zur Basis hinunter neu auf die Beine zu stellen.

Gewerkschaft reagiert pragmatisch

Wie das so ist bei solchen Reorganisationen: Die Gelegenheit wird genutzt, um zu sparen – und dies, obwohl Postauto in ihrer heutigen Mitteilung wörtlich schreibt, mit der Neuausrichtung sei kein Sparziel verbunden. Die 40 bis 60 betroffenen Stellen – rund zwei Prozent der Belegschaft – seien hauptsächlich in der Verwaltung angesiedelt, präzisiert Mediensprecher Bloch: «Sicher ist im Moment, dass das Fahrpersonal und das Kontrollpersonal nicht betroffen sind. Sie machen ihre Arbeit wie bis anhin.»

Bei den anderen Stellen werde geschaut, wo diese künftig beheimatet seien, ob es Änderungen brauche oder man ganze Bereiche in der neuen Organisation übernehmen könne.

Die erste Reaktion der Gewerkschaft Transfair fällt pragmatisch aus. Man setze sich in den bevorstehenden Konsultationen dafür ein, dass möglichst wenig Stellen verloren gehen, sagt René Fürst von Transfair auf Nachfrage.

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