Zum Inhalt springen

Header

Audio
Staatliche Hilfe für Startups?
Aus Echo der Zeit vom 02.12.2020. Bild: Imago
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 4 Sekunden.
Inhalt

50'000 Jobs bei Startups Schweizer Startups wachsen dreimal schneller als der Arbeitsmarkt

Einige wenige Jungunternehmen sind für das grosse Stellenwachstum verantwortlich – dank privatem Risikokapital.

50'000 Leute arbeiten in der Schweiz bei einem Startup – das heisst, bei einem Jungunternehmen, das auf einer technologischen Innovation basiert. Das sind mehr als in der gesamten Versicherungsbranche. Das zeigt eine neue Studie der Universität Lausanne und dem Nachrichtenportal Startupticker.ch.

Und Jahr für Jahr schafft die Startup-Szene in der Schweiz neue Stellen. 3.7 Prozent betrug das jährliche Jobwachstum im Schnitt über die letzten zehn Jahre. Damit wuchs die Anzahl der Beschäftigten bei Startups rund dreimal schneller als auf dem Schweizer Arbeitsmarkt insgesamt.

Amerikaner investieren am meisten

Laut Michael Rockinger, Finanzprofessor an der Universität Lausanne und Verfasser der Studie, ist ein relativ geringer Teil der Startups für einen grossen Teil dieses Stellenwachstums verantwortlich. Und diese Art von Firmen entstünde nur, wenn eine Art von Fremdkapital-Finanzierung vorhanden sei.

Jobs werden also vor allem geschaffen, wenn Geld von Investoren in Startups fliesst. Solche Risikokapital-Investitionen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Dabei haben Investoren aus den USA am meisten Geld in Schweizer Startups investiert.

Rund ein Drittel der Gelder komme aus den USA. Lediglich jeder Fünfte Franken aus der Schweiz, rechnet die Studie vor.

Im Vergleich zu anderen Staaten wie Israel oder Schweden kommt verhältnismässig weniger Geld aus dem Inland. «In Schweden ist der Staat sehr viel anwesender als in der Schweiz, wo man mehr an den Markt glaubt», erklärt Rockinger.

In Schweden wie in der EU allgemein beteiligt sich der Staat mit Geld an Startups. Das kennt man in der Schweiz nicht. Die Startup-Szene forderte dies aber schon mehrfach. Der Staat soll zusammen mit privaten Investoren in Startups investieren, um die Branche noch stärker zu beleben. Politisch hatte diese Forderung bisher keine Chance.

Es ist nicht eine staatliche Aufgabe, Risikokapital zur Verfügung zu stellen.
Autor: Rudolf Minsch Chefökonom Economiesuisse

Auch beim Wirtschaftsdachverband Economiesuisse ist man kritisch und sieht keine Notwendigkeit für solche staatlichen Gelder für Startups. Rudolf Misch, Chefökonom bei Economiesuisse, sagt: «Es ist nicht eine staatliche Aufgabe, Risikokapital zur Verfügung zu stellen.» Viel eher soll der Staat die Bedingungen für Startups verbessern.

Probleme bei Besteuerung gelöst

Er macht ein Beispiel: «Wir hatten vor einiger Zeit wesentliche Probleme mit der steuerlichen Behandlung der Vermögenswerte von Startups. Diese hat man nun zum grossen Teil lösen können. Auf der Basis sollten wir weiterarbeiten, damit das Umfeld stimmt.» So könnten Startups weiter stark wachsen, so Misch.

Ein solches Wachstum prognostiziert Startup-Forscher Rockinger auch: «Ich nehme an, dass die Arbeitsplätze durch die Finanzierung von Startups überdurchschnittlich wachsen.» Auch in Zukunft sollen Startups also Tausende Stellen schaffen in der Schweiz – dies ob mit, oder ohne staatlicher Beteiligung.

Echo der Zeit, 2.12.2020, 18 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel