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7 Millionen für 30 Sekunden Der Gigantismus am Superbowl

Die Kosten rund um das Finalspiel der National Football League explodieren immer mehr. Eine Übersicht.

10'836 US-Dollar kostet es im Schnitt, um dieses Jahr live beim Superbowl in Las Vegas dabei zu sein. Der Preis variiert je nach Ticketkategorie zwischen 10'000 und 40'000 US-Dollar. Beim Preisvergleich der letzten zwölf Jahre fällt auf, dass die Preise für den Sport-Event massiv schwanken. Diese hängen stark von den Finalisten, von der Stadiongrösse, aber auch von den Gästen bei der Halbzeitshow ab. Dieses Jahr dürfte auch eine Zuschauerin die Preise in die Höhe treiben: Taylor Swift schaut ihrem Freund Travis Kelce beim Spiel zu und zieht dadurch ihre Fangemeinde an. Zur Relation: Bei der Erst-Ausstrahlung des Superbowls 1967 kostete ein Ticket rund 100 US-Dollar.

115 Millionen Personen sassen im vergangenen Jahr vor dem Fernseher und verfolgten das Spektakel. Im Allegiant-Stadion in Las Vegas schauen dieses Jahr zusätzlich 65'000 Personen live zu. Bereits 1967 stellte man fest, dass der Superbowl ein Ereignis ist, bei dem sich sehr viele vor dem Fernseher versammeln. Dieses Potenzial witterten auch Werbetreibende ziemlich schnell. Gemäss einer Umfrage von YouGov schauen heute 52 Prozent der Zuschauenden den Superbowl nur wegen der Werbung.

Welcome to Las Vegas Super Bowl Schild mit Personen davor
Legende: Der Superbowl gilt in den USA als der Unterhaltungsevent im Jahr und generiert dementsprechend hohe Umsätze. Keystone / John G. Mabanglo

7 Millionen US-Dollar zahlen Werbetreibende dieses Jahr für einen Werbeslot von 30 Sekunden. Als Superbowl-Werbung gilt jedoch nur jene, die zwischen dem Münzwurf und dem Schlusspfiff gespielt wird. Auch hier hat Taylor Swift einen Einfluss: Der Preis für einen Slot ist zwar im Vergleich zum vergangenen Jahr stagniert, doch sowohl die Werbetreibenden als auch die Werbebotschaften dürften verändert sein. Es gebe viele Marken wie Dove oder Loreal, die sich dadurch entschieden hätten, Werbespots zu schalten, erzählt der Werber Lorenz Clormann. Er arbeitet bei der Wirz Kommunikationsagentur und ist dort Leiter der Kreation. «Durch Taylor Swift ist die weibliche Zielgruppe nun vermehrt auch an Football interessiert», sagt er.

70 Werbespots werden insgesamt während des Spiels geschaltet. Dieses Jahr ist erstmalig auch Lindt dabei. Mit «Life is a Ball» werben sie für die «Lindor-Kugel» und wollen damit ihr Wachstumspotenzial in den USA stärken, wie es auf Anfrage heisst. Die Werbung wird in der Pause des ersten Viertels gespielt, ist jedoch bei der deutschsprachigen Version nicht dabei, da dort das deutsche Werbefenster gilt. Die Werbehighlights können aber meist im Voraus schon angeschaut werden, gewisse Marken machen aber auch ein Geheimnis daraus. Uber Eats , Oreo oder Dove haben ihre Spots schon veröffentlicht.

Mann und Frau stehen sich gegenüber und sprechen miteinander
Legende: Uber Eats spielt in seiner Werbung auf das Vergessen an und wirbt mit bekannten Promis. Keystone

600 Millionen US-Dollar nahm der Superbowl 2023 allein durch Werbung ein. Diese Einnahmen haben sich im Vergleich zu 2012 mehr als verdoppelt. Die Werbung am Superbowl müsse kreativ, aber auch humorvoll sein, um aufzufallen, sagt Lorenz Clormann. Denn durch die grosse Masse an verschiedenen Werbungen müsse man als Marke herausstechen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Tagesschau, 11.02.2024, 13 Uhr

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