Wie gross war der Umsatz 2019? Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat den Umsatz 2019 um 1.2 Prozent auf 92.6 Milliarden Franken gesteigert. Der Gewinn legte gar um fast einen Viertel zu, auf 12.6 Milliarden Franken. Damit ist Nestlé so schnell gewachsen wie seit 2015 nicht mehr. Einen kleinen Dämpfer gab es trotzdem: So legte das Unternehmen im Schlussquartal 2019 aus eigener Kraft noch um 3 Prozent zu, in den Quartalen davor waren die Zuwächse durchweg höher gewesen.
Geht die Strategie von CEO Mark Schneider auf? «Unter Schneider will sich Nestlé auf das margenstarke Kerngeschäft konzentrieren, allen voran auf Kaffee und Haustierbedarf», so SRF-Wirtschaftsredaktorin Maren Peters. Die Strategie von Schneider, der seit drei Jahren im Amt ist, scheine aufzugehen. Man wolle vermehrt auch diejenigen Sparten verkaufen, die schlecht laufen. «Der Konzern hat sich beispielsweise von seiner Hautpflegesparte, aber auch von der Hertawurst getrennt». Diese Verkäufe hätten dazu beigetragen, dass Nestlé so gute Zahlen vorlegen konnte.
Hat sich der Kauf von Starbucks gelohnt? 2018 kaufte Nestlé für 7 Milliarden US-Dollar die Vermarktungsrechte von Starbucks. Hat sich dieser Kauf bereits ausbezahlt? Starbucksprodukte hätten im letzten Jahr einen Zusatzumsatz von 300 Millionen Franken generiert, erklärt Nestlé heute. «Das ist zwar noch weit entfernt vom Kaufpreis von gut sieben Milliarden Franken, aber die Kooperation ist langfristig angelegt und da ist durchaus noch Potenzial vorhanden», so Peters.
Wie erfolgreich ist der Markt mit Fleischersatzprodukten? «Der Umsatz mit solchen Produkten ist bei Nestlé mit rund 200 Millionen Franken noch ziemlich klein», meint Peters. Die Zuwachsraten aber seien zweistellig und das Geschäft noch jung. Nestlé-Chef Schneider setze dabei vor allem auf junge Gutverdienende mit ausgeprägtem Ökogewissen, die aus Umweltgründen zunehmend auf Fleisch verzichten wollen.
Wie wirkt sich das Corona-Virus auf das Geschäft aus? China ist für Nestlé der grösste Markt. Dementsprechend wichtig präsentiert sich auch die Situation rund um das Corona-Virus. Laut Schneider sei es aber noch zu früh, die finanziellen Auswirkungen zu beziffern. «Nach den Neujahrsferien hatte Nestlé die Ferien in den chinesischen Fabriken um eine Woche verlängert. Nun ist der Betrieb in den meisten Fabriken wieder aufgenommen worden, allerdings in reduzierter Form», so Peters. Prognosen in diesem Zusammenhang seien äusserst schwierig.