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Abspaltung von Novartis Sandoz: Wie sich eine Farbfabrik zum Pharmakonzern wandelte

Sandoz ist eine Traditionsmarke in der Schweizer Pharmaindustrie. Mit der Abspaltung von Novartis wird sie wieder eigenständig. Die heutige Sandoz hat mit der ursprünglichen Farbenfabrik aber nichts mehr zu tun. Eine Chronologie.

1886: Gründung als Farbstoff-Fabrik «Kern & Sandoz» in Basel.

1917: Aufbau einer Pharma-Abteilung. Kurze Zeit später Gründung von Tochtergesellschaften im Ausland. In den 1930er Jahren Eintritt in die Agrochemie.

1967: Zusammenschluss mit der Wander AG und Einstieg in den Ernährungssektor. In den 70er Jahren werden die Sparten Farben und Saatgut ausgeweitet. Später folgt ein Einstieg in den Bereich Bauchemie.

1982: Übernahme von Wasa Knäckebrote, 1994 erfolgt die Übernahme von Gerber, dem führenden Hersteller von Babynahrung in den USA.

1986: Chemieunglück von Schweizerhalle. Eine Lagerhalle mit Agro-Chemikalien brennt ab. Bei der Bekämpfung des Brandes fliessen 1000 bis 2000 Liter giftiges Löschwasser in den Rhein.

Video
Archiv: Der Brand von Schweizerhalle
Aus DOK – Katastrophen vom 19.07.2011.
abspielen. Laufzeit 37 Minuten 7 Sekunden.

1995:  Auslagerung und Börsengang des Farb- und Feinchemie-Bereichs (Division Chemikalien) als neues eigenständiges Unternehmen mit dem Namen Clariant.

1996: Die Chemie- und Pharmakonzerne Ciba (vormals Ciba-Geigy) und Sandoz kündigen ihre Fusion zu Novartis an. Konzernchef wird Daniel Vasella, 1999 übernimmt er auch das Präsidium. Er setzt auf Diversifikation, um nicht zu stark vom Pharma-Geschäft abhängig zu sein.

1996: Die Sandoz AG übernimmt die Azupharma GmbH, Deutschlands drittgrössten Hersteller nicht mehr patentgeschützter Medikamente. Novartis gelangt so an die Spitze im weltweiten Generika-Markt.

2000: Novartis übernimmt das europäische Generika-Geschäft von BASF.

2002: Verkauf der Lebensmittel- und Getränkesparte (u. a. Ovomaltine, Wander).

2001: Novartis übernimmt den britischen Generika-Hersteller Lagap Pharmaceuticals vom südafrikanischen Konzern Adcock Ingram.

2002: Novartis übernimmt den slowenischen Generikahersteller Lek.

2003: Novartis fasst das Generikageschäft, das unter 14 verschiedenen Markennamen auftritt, unter dem einheitlichen Markennamen «Sandoz» zusammen.

2004: Novartis eröffnet in Polen ein neues Generika-Werk. Übernahme der Generika-Tochter von AstraZeneca und der kanadischen Sabex-Holding. Durch den Kauf der deutschen Hexal und der US-Firma Eon Labs wird Sandoz zum weltweit führenden Generika-Hersteller.

2013: Daniel Vasella tritt als Präsident des Verwaltungsrates zurück. Er soll eine Abgangsentschädigung von 70 Millionen Franken erhalten, was zu einem Entrüstungssturm führt. Später verzichtet er auf das Geld. Der neue Präsident heisst Jörg Reinhardt.

2014: Novartis sieht von der Divisions-Strategie ab und konzentriert sich auf Pharma, Augenheilkunde und Generika. Das Geschäft mit Tiergesundheit und Impfstoffen wird verkauft, das Rezeptfrei-Geschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Glaxo-Smith-Kline ausgelagert. IT, Einkauf, Immobilienmanagement werden in der neuen Einheit Novartis Business Services zusammengefasst. Stellen werden abgebaut.

2018: Vas Narasimhan löst Joe Jimenez als Konzernchef ab.

2019: Die Augenheil-Sparte Alcon wird abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht.

2022: Novartis kündigt die Abspaltung von Sandoz für das zweite Halbjahr 2023 an. Der erste Handelstag ist auf den 4. Oktober angesetzt.

Regionaljournal Basel Baselland, 14.09.2023, 08:31 Uhr;

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