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Affäre um Pierin Vincenz Das Grollen an der Raiffeisen-Basis

Die Raiffeisen-Genossenschaften ärgern sich über das Gebaren der Zentrale. Sie fordern mehr Einflussmöglichkeiten.

Die Raiffeisen-Banken zählen 1,9 Millionen Mitglieder. Jeder vierte Einwohner der Schweiz ist Raiffeisen-Genossenschafter.

An den Generalversammlungen dieser Tage zeigt sich: Die Affäre um den ehemaligen Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz gibt zu Reden. Sie sorgt für Vertrauensverlust. Und sie bewegt Präsidenten der einzelnen Gesellschaften dazu, Reformen zu fordern.

1. Das Stimmungsbild an der Basis

Die Genossenschafter an der Generalversammlung in Schaffhausen machen einen klaren Unterschied zwischen ihrer regionalen Genossenschaft und Raiffeisen Schweiz. Die Affäre um Pierin Vincenz nehmen sie mit Wut, Fatalismus oder schwarzem Humor.

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«Man weiss nicht mehr, wem man noch trauen kann»
Aus ECO vom 26.03.2018.
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2. Marlis Pfeiffer-Seiler, Verwaltungsratspräsidentin Raiffeisen Schaffhausen

Marlis Pfeiffer-Seiler weist auf das schwierige Zusammenspiel zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung hin. Sie fordert die Zentrale auf, die einzelnen Raiffeisen-Banken nicht ausser acht zu lassen und die Stimmung regelmässig einzufangen.

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«Immer auf die Banken vor Ort achten»
Aus ECO vom 26.03.2018.
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3. Erwin Scherrer, Verwaltungsratspräsident Raiffeisen Wil

Noch deutlicher wird Erwin Scherrer. Er betont: Die Spitze in St. Gallen ist eine Tochtergesellschaft des Genossenschafts-Verbunds. Umso wichtiger sei es, dass die einzelnen Banken diese Spitze besser im Griff hätten. Eine Strukturreform sei angezeigt.

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«Einflussmöglichkeiten der 255 Raiffeisen-Banken verstärken»
Aus ECO vom 26.03.2018.
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4. Kurt Sidler, Verwaltungsratspräsident Raiffeisen Luzern

Für Kurt Sidler zeigt sich bei einer so dominanten Figur wie Pierin Vincenz, dass es einen starken Verwaltungsrat braucht. Darum will er, dass die regionalen Genossenschaften mitentscheiden können, wer im Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz Einsitz nimmt.

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«Mitsprache bei Verwaltungsräten»
Aus ECO vom 26.03.2018.
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Pierin Vincenz in U-Haft: Der Stand der Dinge

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Monika Roth ist Rechtsprofessorin an der Hochschule Luzern. In «ECO» gibt sie einen Einblick in die Haftumstände des ehemaligen Raiffeisen-CEOs und spricht über das mögliche Strafmass.

Reto Lipp: Wie muss man sich diese Untersuchungshaft vorstellen?

Monika Roth: Pierin Vincenz darf kontrolliert Besuch empfangen, unter Bewachung, auch wegen der Verdunkelungsgefahr. Er kann seinen Verteidiger selbstverständlich alleine sehen. Es ist ein sehr eingeschränktes Regime: eine halbe Stunde für seine Frau, und diese muss bewilligt werden. Er führt kein tolles Leben.

Es heisst: Er habe sich persönlich bereichert. Was kann man ihm strafrechtlich vorwerfen?

So weit wir wissen, ist die ungetreue Geschäftsbesorgung im Fokus. Und sie bestünde darin, dass er Raiffeisen geschädigt hätte mit diesem Umgang mit Interessenskonflikten mit seinen verdeckten Beteiligungen. Und hier ist es an der Strafverfolgungsbehörde nachzuweisen, dass durch sein Verhalten ein Schaden bei Raiffeisen entstanden ist.

Wie hoch kann das Strafmass werden, wenn es zu einem Gerichtsfall wird und zu einer Verurteilung kommen sollte?

Was man sagen kann: Für den Grundbestand der ungetreuen Geschäftsbesorgung ist eine maximale Freiheitsstrafe von drei Jahren oder eine Geldstrafe vorgesehen. Wir wissen aber nicht, ob eine Deliktsmehrheit gegeben ist. Das würde den Strafrahmen nach oben verschieben. Aber wie hoch die Strafe werden würde, falls Herr Vincenz, was ja noch völlig offen ist, verurteilt würde, das wissen wir nicht.

Das ausführliche Interview

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