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Ausschüttung der Nationalbank Bund und Kantone sollen zwei Milliarden Franken bekommen

  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im vergangenen Jahr einen hohen Gewinn erzielt.
  • Unter dem Strich resultierte gemäss provisorischen Zahlen ein Plus von 49 Milliarden Franken.
  • Bund und Kantone werden entsprechend eine Ausschüttung von 2 Milliarden Franken erhalten.

Der Löwenanteil des Gewinns entfällt mit 40 Milliarden auf die Fremdwährungspositionen. Auf dem Goldbestand resultiert derweil ein Bewertungsgewinn von 6.9 Milliarden. Der Erfolg auf den Frankenpositionen (mehrheitlich Negativzinsen) belief sich auf rund 2 Milliarden Franken.

Die Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven wird damit rund 5.9 Milliarden Franken betragen, wie die SNB mitteilt. Nach Berücksichtigung der vorhandenen Ausschüttungsreserve von 45 Milliarden resultiere damit ein Bilanzgewinn von rund 88 Milliarden Franken.

Hoher Gewinn ist keine Überraschung

Der hohe Gewinn für das vergangene Jahr kommt nicht ganz überraschend. Für die 9-Monats-Periode hatte die Nationalbank einen Gewinn von 51.5 Milliarden ausgewiesen. Im vierten Quartal machte sie somit einen Verlust von rund 2.5 Milliarden Franken. Die Analysten der UBS etwa hatten im Vorfeld einen Jahresgewinn von rund 50 Milliarden geschätzt. 2018 hatte die SNB hingegen einen Verlust von knapp 15 Milliarden verbuchen müssen.

Der Gewinn von fast 50 Milliarden im vergangenen Jahr ermögliche eine Dividendenzahlung von 15 Franken pro Aktie. Das entspricht dem im Gesetz festgesetzten maximalen Betrag. Zudem mache der Gewinn eine Ausschüttung an Bund und Kantone von 1 Milliarde möglich, teilt die SNB weiter mit. Bund und Kantonen steht zudem eine Zusatzausschüttung von 1 Milliarde Franken zu, da die Ausschüttungsreserve (nach Gewinnverwendung) den Betrag von 20 Milliarden übersteigt.

Der auszuschüttende Betrag von insgesamt 2 Milliarden geht zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Nach diesen Auszahlungen wird die Ausschüttungsreserve laut den SNB-Angaben noch rund 86 Milliarden Franken betragen.

Neue Vereinbarung 2021

Diese hohe Ausschüttungsreserve ermöglicht es der Nationalbank, die Ausschüttungen an Bund und Kantone für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 «in begrenztem Ausmass und nach den gewohnten Prinzipien» über die vereinbarten Beträge hinaus zu erhöhen. Man strebe zu diesem Zweck eine Zusatzvereinbarung mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) an, schreibt die Nationalbank.

Diese soll die laufende Vereinbarung, die noch bis und mit Geschäftsjahr 2020 gilt, ergänzen. Für Ausschüttungen für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 werde dann im Verlauf von 2021 eine neue Gewinnausschüttungsvereinbarung abgeschlossen.

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