Die Schweizer Exporte erreichten im Mai saisonbereinigt einen Wert von 20.81 Milliarden Franken. Das sind 3.5 Prozent mehr als im April. Preisbereinigt lag die Zunahme bei 2.6 Prozent, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) bekannt gab.
Die Exportwirtschaft liess damit den Corona-Einbruch definitiv hinter sich. Schon vor der Krise hatte sie zum Teil Waren im Wert von über 20 Milliarden Franken pro Monat ins Ausland abgesetzt. Als die Seuche ausbrach, sanken die Ausfuhren dann auf gut 16 Milliarden Franken pro Monat.
Pharma und Chemie stark gefragt
Innerhalb der Exportwirtschaft verlief die Entwicklung aber alles andere als einheitlich: So prägten vor allem eine starke Zunahme bei der Pharma- und Chemiebranche (+7.4%) das Bild.
Die Branche ist für mehr als die Hälfte der gesamten Exporte aus der Schweiz verantwortlich. Innerhalb dieses Segments schnellten etwa die Ausfuhren von Roh- und Grundstoffen mit +39.5 Prozent in die Höhe.
Maschinen und Elektronik weniger gefragt
Hingegen gingen die Verkäufe in den Bereichen Metalle (-0.7 Prozent) sowie Maschinen und Elektronik (-0.3 Prozent) nach mehrmonatigem Wachstum ins Stocken.
Aufgeschlüsselt nach Absatzmärkten entwickelten sich die Ausfuhren nach Nordamerika (+6.6 Prozent) und Europa (+3.5 Prozent) deutlich besser als jene nach Asien (-9.4 Prozent). Die Exporte nach Europa hätten somit den Wachstumstrend bestätigt, schreibt die Zollverwaltung.
Es wurde weniger importiert
Bei den Importen kam es im Mai zu einer leichten Abnahme gegenüber dem Vormonat. Sie sanken um 1.6 Prozent auf 16.54 Milliarden
Franken (real: -1.1 Prozent). Für die Handelsbilanz ergibt dies einen Rekordüberschuss von 4.26 Milliarden Franken.
Auch bei den Importen war die Entwicklung uneinheitlich. Geprägt wird das Bild von wertmässig deutlich geringeren Einfuhren von Energieträgern (-15.7 Prozent) und Juwelierwaren (-30.4 Prozent). Auch der Import von Personenautos (-4.8 Prozent) nahm deutlich ab. Derweil erhöhten sich die Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten (+1.1 Prozent) leicht.
Abgesehen von Nordamerika (+1.6 Prozent) sanken die Bezüge aus den anderen beiden wichtigen Liefermärkten, wie es weiter heisst. So habe die Schweiz aus Asien wertmässig 6.5 Prozent weniger Güter und aus Europa 1.7 Prozent weniger bezogen.