Steigende Rohstoff-, Energie- und Verpackungsmaterialpreise: All das sind Paradebeispiele für Teuerungen. Es bleibt nur eine Frage der Zeit, bis die Inflation auch bei den Bier-Konsumentinnen und -Konsumenten ankommt.
Glas-Beschaffung als Herausforderung
Die Beschaffung für Glasbehälter ist für Schweizer Traditionsunternehmen aktuell eine Herausforderung, so auch für die Brauerei Locher in Appenzell. Geschäftsführer Aurèle Meyer sagt gegenüber SRF News: «Im Moment bekommen wir noch Flaschen, wenn auch zu überhöhten Preisen. Aber immerhin bekommen wir noch welche. Man lebt einfach mit der latenten Angst, dass irgendwann die Lieferung ausbleibt.»
Man lebt einfach mit der latenten Angst, dass irgendwann die Lieferung ausbleibt.
Damit das nicht passiert, hat Meyer zusätzliche Glasvorräte angelegt – auf dem Parkplatz vor der Brauerei. Das sei die eiserne Notreserve. Was in den Hallen keinen Platz hätte, würde auf den Parkplatz kommen. Damit hätte die Brauerei möglichst viel Puffer.
Höhere Preise für Gerste und Energie
Die Brauerei Locher setzt beim Rohstoff fürs Bier auf Schweizer Lieferanten. Wenn der Preis für Gerste auf dem Weltmarkt aber steigt, könnten auch die Preise in der Schweiz anziehen.
Die Energiepreise machen dem Geschäftsführer aber mehr Sorgen, denn die Gaskosten seien 250 Prozent höher als im Vorjahr. Auf die Kunden möchte er das zwar nicht abwälzen, aber wenn sich die Preissteigerung doch längerfristig festsetze, käme die Brauerei nicht darum herum, die Preise auch irgendwann an den Konsumenten weiterzugeben.
Letztlich sind auch die Mitarbeitenden der Locher Brauerei Konsumentinnen und Konsumenten. Geschäftsführer Meyer hat ihnen für das kommende Jahr an die Teuerung angepasste Löhne in Aussicht gestellt. Damit bleibt ihre Kaufkraft trotz höherer Preise erhalten.