Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Wirtschaft Behindert die Swisscom die Konkurrenz?

Die Wettbewerbskommission hat eine Untersuchung gegen die Swisscom eröffnet. Der Verdacht: Die ehemalige Monopolistin könnte den Wettbewerb beim Breitband-Internet für Firmenkunden behindert haben. Der Hinweis kommt von einem anderen ehemaligen Staatsbetrieb.

Die Geschäftspraktiken der Swisscom haben die Aufmerksamkeit der Wettbewerbshüter auf sich gezogen. Die Wettbewerbskommission (Weko) hat laut einer Mitteilung Anhaltspunkte dafür, dass die ehemalige Monopolistin den Markt für Breitband-Internet für Firmenkunden behindert.

Audio
Ehemalige Staatsbetriebe im Visier der Weko
aus Rendez-vous vom 19.07.2013. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 16 Sekunden.

Der Verdacht wurde durch eine Ausschreibung eines anderen ehemaligen Staatsbetriebs geweckt: Die Post schrieb einen Auftrag aus, um alle Poststandorte der Schweiz mit Breitband-Internet zu verbinden. Neben der Swisscom bewarben sich auch zwei andere Anbieter.

Beide Dienstleister hätten dazu aber die Infrastruktur der Swisscom benötigt. Es gibt nun Hinweise, dass die Swisscom die Preise für ihre Infrastruktur so hoch angesetzt hat, dass die Konkurrenten gar nicht konkurrenzfähig anbieten konnten, wie Rafael Corazza, Direktor des Weko-Sekretariats, gegenüber SRF erklärt.

Audio
«Es stehen Sanktionen zur Diskussion», Rafael Corazza, Direktor des Weko-Sekretariats
aus SRF 4 News aktuell vom 19.07.2013.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 14 Sekunden.

Corazza: «Störungen» nicht aussergewöhnlich

Falls sich der Verdacht erhärtet, muss Swisscom nur mit einer Busse rechnen. Dies gäbe nach den Worten von Corazza aber immerhin mehr Klarheit. Und zwar darüber, dass ein derartiger «Price Squeeze» nicht zulässig sei, der anderen Anbietern die Aussicht auf eine genügende Marge praktisch verunmögliche.

Laut Corazza sind solche «Störungen» aber nicht aussergewöhnlich, wenn ehemalige Monopolbetriebe plötzlich liberal im Markt operieren. Von zu wenig klaren Regeln oder fehlender Erfahrung will er nicht sprechen. Es sei aber Neuland – mit Problemen, die sich vorher ausschliesslich konzernintern gestellt hätten.

Wenn Konkurrenten zugleich Kunden sind...

Selbst bei einer umfassenderen Liberalisierung hätte es laut Corazza problematische Schnittstellen im wettbewerblichen Bereich gegeben. «Wenn Konkurrenten gleichzeitig Kunden voneinander sind, gibt es unausweichlich solche Probleme.» Es sei zu hoffen, dass die Abhängigkeit von Vorleistungen der Swisscom abnehmen werde. Dazu müsse aber auch der Wettbewerb unter den parallel zur Verfügung stehenden Netzwerken spielen.

Swisscom weist Vorwürfe zurück

Die Swisscom zeigt sich in einer ersten Stellungnahme «erstaunt» über die Untersuchung und weist den Vorwurf zurück. Der Wettbewerb im Telekom-Markt spiele, hält der Telekomkonzern fest.Auch Mitbewerber könnten entsprechende Aufträge für Grossprojekte gewinnen. Die Swisscom zeigt sich deshalb zuversichtlich, dass die Weko zum gleichen Schluss kommen wird.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel