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Zinswende: Was bedeutet das für die berufliche Vorsorge?
Aus Rendez-vous vom 26.07.2023. Bild: IMAGO / Wolfgang Maria Weber
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Berufliche Vorsorge Steigende Zinsen sind gut für die Altersvorsorge

Bei der beruflichen Vorsorge ist der «dritte Beitragszahler» zurück – Zinswende sei Dank. SRF-Wirtschaftsredaktorin Susanne Schmugge erklärt, wie sich das auf die Pensionskassengelder und die Probleme der Altersvorsorge auswirkt.

Susanne Schmugge

Susanne Schmugge

SRF-Wirtschaftsredaktorin

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Susanne Schmugge ist Wirtschaftsredaktorin bei SRF. Sie hat Geschichte mit Fokus Wirtschaftsgeschichte sowie Sozialwissenschaften studiert und arbeitet seit 2008 bei Radio SRF.

Wer ist der «dritte Beitragszahler»?

Bei den Pensionskassen, der zweite Säule der Altersvorsorge nach der AHV, hiess es jahrzehntelang: Das System funktioniert wegen seiner drei Beitragszahler – den Erwerbstätigen, den Arbeitgebern und den Kapitalmarkterträgen. Allerdings waren Letztere in den Jahren der Tief- und Negativzinsen mager. Erst 2022 hat der Wind gedreht. Dazu muss man wissen: Pensionskassen investieren einen wichtigen Teil ihrer Anlagen in Obligationen, etwa Staatsanleihen. Das allgemeine Zinsniveau spielt hier eine wichtige Rolle.

Warum sind die Zinsen gestiegen?

Die Notenbanken haben ihre Leitzinsen erhöht, um die Teuerung zu bekämpfen. Die Schweizerische Nationalbank hat den Leitzins seit Juni 2022 fünfmal angehoben, von –0.75 Prozent auf derzeit 1.75 Prozent. Nach dem Leitzins richten sich – mehr oder weniger ausgeprägt – alle andere Zinsen.

Was hat sich mit dem Zinsanstieg für die Pensionskassen geändert?

Sie machen mit Obligationen wieder Geld, sprich erwirtschaften mit Obligationen wieder mehr Erträge. Eine typische Obligation im Bestand einer Pensionskasse ist eine Staatsanleihe der Eidgenossenschaft, eine sogenannte Bundesanleihe, die über 10 Jahre läuft.

Warum sind diese Anleihen für Pensionskassen wichtig?

Weil Pensionskassen einen langen Anlagehorizont haben und der Obligationenmarkt weniger stark schwankt als der Aktienmarkt. Anleihen passen damit zu den langfristigen Verpflichtungen der Pensionskassen. Denn diese müssen ihren Versicherten bis ans Lebensende Renten einer vorbestimmten Höhe garantieren.

Was bedeutet das für die anstehende Reform der beruflichen Vorsorge – braucht es diese noch?

Viele Fachleute in Sachen Pensionskasse sehen den Reformbedarf nach wie vor gegeben. Sie argumentieren, das für Obligationen relevante Zinsniveau müsste ungleich stärker steigen, um – auch ohne Reform – ausreichende Erträge zu ermöglichen. Dazu muss man wissen: Für die Finanzierung der Altersvorsorge spielt neben dem allgemeinen Zinsniveau die steigende Lebenserwartung eine wichtige Rolle. Bei den Renten der Pensionskasse ist zudem der sogenannte Umwandlungssatz von grosser Bedeutung. Er bestimmt, zu welchem Satz das angesparte Alterskapital der Versicherten in eine Rente umgewandelt wird. Mit der anstehenden Reform der beruflichen Vorsorge soll der Umwandlungssatz im sogenannten Obligatorium gesenkt werden, von 6.8 auf 6 Prozent. Die Reform ist aber in verschiedener Hinsicht umstritten. Linke und Gewerkschaften haben das Referendum dagegen ergriffen. 2024 stimmen wir darüber ab.

Rendez-vous, 26.07.2023, 12:30 Uhr;

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