Ein Paar Sneaker des US-Basketballstars Michael Jordan sind für fast 1.5 Millionen Dollar versteigert worden. Gekauft hat sie ein Sammler in den USA.
Dass gebrauchte Sneakers für ein Vielfaches ihres ursprünglichen Werts weiterverkauft werden, ist keine Seltenheit mehr. Dafür existiert ein Markt, auch in Europa. Es handelt sich hierbei um ein Phänomen, das sich in den letzten Jahren über die Sozialen Medien noch verstärkt hat.
Einer, der in der Sneakerwelt zu Hause ist, ist Sergio Muster. Der Berner lebt in Zürich und ist Mitgründer und Geschäftsführer von Europas grösster Sneakermesse «Sneakerness». Er besitzt selber eine ordentliche Sammlung: «Als ich zum letzten Mal zählte, waren es etwa 700.» Einige der Turnschuhe sind mehrere Tausend Franken wert.
Sneakers als Anlageobjekt und Statussymbol
Das sei für ihn ein Investment, sagt er gegenüber SRF. Aber die Sneakers bedeuteten ihm auch etwas. «Vor 15 Jahren wurde man noch als Spinner bezeichnet, wenn man zehn Paare hatte.» Inzwischen sei es keine Nische mehr, sondern ein Fashionstatement von Prominenten, die sich gern damit auf Instagram zeigen. «Sneakers sind salontauglich geworden.»
Doch wie verdient man damit Geld? Muster erklärt: «Man kauft sich ein Paar Sneaker zum normalen Preis im Laden, sagen wir für 200 Franken.» Meistens wisse man schon im Vorfeld durch das Internet, ob dieses Modell an Wert gewinnen wird – etwa weil die Auflage limitiert sei oder weil eine Berühmtheit dieses bereits medienwirksam getragen hat.
Dann sei es der Markt, der sage, wie viel drin liege, so Muster. «Das kann manchmal bis zum Zehnfachen sein. Also dass man einen Schuh, den man für 200 gekauft hat, für 2000 weiterverkaufen kann. Es kann aber auch sein, dass man nur 50 Franken gewinnt.» Es sei bisweilen eine Lotterie, gibt er zu. «Man muss einfach die Zeichen im Netz und in verschiedenen Gruppen, etwa auf Whatsapp, die es dazu gibt, lesen.»
Alte Exemplare nicht per se wertvoll
Verkauft würden solche Schuhe auf spezialisierten Plattformen im Netz – wie «eine Art Ricardo oder Ebay für Sneakers», erklärt der Experte. Bei alten Schuhen werde es allerdings schwierig. «Dass sie gebraucht sind, vergilbt, zum Teil schon kaputt, ist ein Problem.» Gebrauchte Sneakers, die viel Geld einbringen, könne man deshalb an einer Hand abzählen.
«Es sind vor allem ‹Air Jordan I›, die sehr beliebt sind», weiss Muster. «Und wenn jemand Glück hatte und sie selbst von Jordan bei einem Spiel bekommen hat, eventuell gar signiert, dann haben diese einen horrenden Wert. Man muss Glück haben – ein altes Paar Turnschuhe zu haben, heisst noch lange nicht, dass man sie teuer verkaufen kann.»
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