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Der Erdölpreis zerfällt Preis für Erdöl in den USA rutscht erstmals ins Negative

  • Wegen der Corona-Krise ist der Preis für Rohöl aus den USA auf einen Tiefstand gefallen wie seit über dreissig Jahren nicht mehr.
  • Im Mai zu lieferndes texanisches Leichtöl ist auf einen Abnahmepreis von minus 37.63 Dollar pro Barrel (159 Liter) gefallen.
  • Die Tanklager-Kapazitäten in den USA sind demnächst vollständig ausgefüllt.

Wegen der einbrechenden Nachfrage durch die Coronavirus-Pandemie, ist der Erdölpreis in den USA erstmals in seiner Geschichte ins Minus gestürzt.

Der Preis für am Dienstag auslaufende Terminverträge für eine physische Öllieferung im Monat Mai von texanischem Leichtöl (WTI) brach um knapp 56 Dollar auf minus 37.63 Dollar pro Barrel (159 Liter) ein. Das bedeutet einen Preissturz von 306 Prozent.

Die Verkäufer zahlen somit Geld, damit ihnen jemand das Öl abnimmt! Auch vertraglich vereinbarte US-Öllieferungen im Juni verloren 18 Prozent und fielen auf 20.43 Dollar je Barrel. Die Nordsee-Sorte Brent sank fast neun Prozent auf 25.57 Dollar je Barrel.

Volle Tanklager

Anleger befürchten, dass die Kapazitäten von Tanklagern bald erschöpft sind. In den vergangenen Wochen stiegen die US-Bestände auf gut 500’000 Millionen Barrel und damit auf den höchsten Stand seit etwa drei Jahren. Das Rekordhoch von 2017 ist nur noch etwa 35’000 Millionen Barrel entfernt.

Gleichzeitig werden immer mehr Tanker als «schwimmende Lager» genutzt. Insidern zufolge verdoppelte sich die dort gelagerte Rohölmenge binnen zwei Wochen auf den Rekordwert von 160 Millionen Barrel. Experten schätzen, dass in ein bis zwei Monaten Tanks weltweit randvoll sein werden.

Angebot und Nachfrage

Die grundlegende Lage am Erdölmarkt ist gekennzeichnet durch ein viel zu hohes Angebot bei stark fallender Nachfrage. Die Corona-Krise sorgt weltweit für einen Konjunktureinbruch, was eine rückläufige Nachfrage nach Erdöl, Benzin, Diesel und Kerosin zur Folge hat.

Zwar haben grosse Erdöl produzierende Staaten wie Russland und Saudi-Arabien unlängst deutliche Kürzung bei den Fördermengen angekündigt. Aber es ist unklar, dies ausreicht, um Angebot und Nachfrage wieder in Einklang zu bringen.

SRF 4 News, 20.04.2020, 20:00 Uhr ; 

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