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Detailhandelskette Spar für 46.5 Millionen an Schweizer Investorengruppe verkauft

  • Die Detailhandelskette Spar mit über 360 Standorten ist nach mehr als neun Jahren wieder in Schweizer Händen.
  • Eine neue Investorengruppe namens Tannenwaldholding hat das Unternehmen für 46.5 Millionen Franken übernommen, wie die südafrikanische Ex-Muttergesellschaft mitteilte.
  • Marken, Standorte und Jobs sollen erhalten bleiben.

Der Verkauf sei nach langen Verhandlungen nun abgeschlossen worden, sagte der neue Verwaltungsratspräsident und Miteigentümer Peter Weber der Nachrichtenagentur AWP. «Wir sehen Spar als wichtigen Anbieter in der Grundversorgung in der Schweiz und als traditionsreiches Unternehmen mit beinahe 300-jähriger Geschichte.»

Mit Weber mischt eine neue Gruppe den Schweizer Detailhandel auf. Der Kapitalmarkt-Experte war bisher unter anderem Managing Partner bei einem Family-Office und Dozent an der Universität Basel.

Wer ausser Weber hinter der Investorengruppe steckt, bleibt vertraulich. Alle Investoren stammen den Angaben zufolge aber aus der Schweiz. Im Verwaltungsrat sitzen neben Weber auch der Swiss-Verwaltungsratspräsident und frühere SIX- und Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni sowie der Jurist Daniel Häring. Als ständiger Beirat wirkt der Unternehmensberater Stefan Hromatka.

Eingang eines SPAR-Supermarkts mit Werbeschild.
Legende: Mit der neuen Schweizer Eigentümerstruktur will sich die Spar Gruppe Schweiz den Herausforderungen der Branche stellen, wie die Detailhandelskette in einer Mitteilung schreibt. KEYSTONE/Christian Beutler

Die neuen Eigentümer verstehen sich laut eigenen Aussagen nicht als kurzfristige Finanzinvestoren, sondern wollen das Modell mit den selbständigen Franchisepartnern stärken und gezielt weiterentwickeln. «Das Modell mit lokal verankerten, mehrheitlich selbständigen Franchisepartnern gibt es so in der Schweiz kein zweites Mal. Darin liegt grosses Potenzial», sagte Weber.

Mehr Franchisepartner

Spar Schweiz war 2016 von der südafrikanischen Spar Group übernommen worden, die zuletzt jedoch unzufrieden mit der Entwicklung in der Schweiz war. Der Umsatz war rückläufig und betrug im letzten Jahr noch knapp 750 Millionen Franken, einzig während der Pandemie konnte das Unternehmen zulegen.

Ein Stellenabbau sei nicht geplant, dennoch stehen Anpassungen bevor. Die Belegschaft von zuletzt 1600 Personen dürfte sich mittelfristig auf 1200 bis 1300 reduzieren, hiess es bei Spar. Die Jobs sollen nicht gestrichen, sondern stärker zu Franchisepartnern und Ladenbetreibern verlagert werden. Heute wird rund die Hälfte der Spar-Geschäfte von Franchisenehmern geführt. Künftig soll ihr Anteil steigen.

Für die Kundschaft bleibt vorerst alles beim Alten: Alle Formate wie Spar, Eurospar, Spar Express, Maxi und die Gastro-Abholmärkte TopCC werden weitergeführt. Interimistisch führt der langjährige Finanzchef Reto Suhner das Unternehmen als CEO. Sein Vorgänger Gary Alberts ist mit Abschluss des Verkaufs zurückgetreten.

SRF 4 News, 9.9.2025, 8 Uhr ; 

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