Laax mit neuem Rekord: Die Preise für Tageskarten in Wintersportgebieten werden immer teurer. Den Rekord setzt dieses Jahr Laax mit 120 Franken. So viel bezahlte, wer am 15. oder am 22. Februar erst morgens den Skipass kaufte. Überdies verlangt Laax an gut doppelt so vielen Tagen wie im Vorjahr über 100 Franken. «An solchen Tagen sind wir schlicht kapazitätsmässig am Anschlag», sagt der Verwaltungsratspräsident des Skigebiets, Reto Gurtner. So wollten sie verhindern, dass das Skigebiet von Gästen überrannt werde. «Wir können schlecht sagen, es sind zu viele Leute, wir lassen niemanden mehr rein», sagt Gurtner. Also regle man das über den Preis. Aber: «Hätten wir das Ticket nicht bei 120 Franken beschränkt, ich bin überzeugt, es hätte Kunden gegeben, die hätten 140 oder 150 Franken bezahlt.»
Die teuersten: Neben Laax setzte auch die Destination Oberengadin St. Moritz in der Hauptsaison mehrheitlich auf Tageskarten für über 100 Franken. Der Höchstpreis für die Destination liegt bei 122 Franken. Inbegriffen ist in diesem Preis allerdings auch der öffentliche Verkehr im ganzen Oberengadin. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren war Oberengadin St. Moritz noch die einizge Destination, die über 100 Franken verlangte. Und das an «nur» neun Tagen der Saison. In Zermatt lag der Höchstpreis in dieser Saison bei 106 Franken. Mit einem Durchschnittspreis im Vorverkauf von 97 Franken und einem maximalen Rabatt von 17 Prozent während der Saison ist Zermatt mit Abstand das teuerste Schweizer Skigebiet.
Rabatt, aber wie viel? Obwohl Engadin St. Moritz eine der teuersten Destinationen ist, kann hier auch besonders viel gespart werden. Bis zu 75 Franken oder 62 Prozent vom Maximalpreis kann hier sparen, wer an einem Tag in der Nebensaison auf die Piste will. Aber auch in der Aletsch-Arena oder Zuoz gibt es Rabatte von um die 60 Prozent. Im Mittelfeld liegen Wintersportgebiete wie Gstaad, Titlis oder das kleine Skigebiet Elsigen-Metsch im Berner Oberland. Die kleinsten Rabatte gewähren Scuol und Zermatt. Nur wenige Gebiete weisen aus, wie viel am bevorzugten Skitag vom Höchstpreis gespart werden kann, also wie viel Rabatt man erhält. Meist sind weder Höchstpreis noch der tiefste Preis angegeben. Konsumentenschützer kritisieren das schon länger als «Blackbox». Ausnahmen wie etwa Arosa-Lenzerheide bestätigen die Regel.
Die Datenerhebung: Auch in der Skisaison 2024/25 setzten viele Destinationen auf die dynamische Preissetzung, sogenanntes «Dynamic Pricing». Häufig ist die Transparenz über die Preise, wie etwa Höchstpreis, Höhe des Rabatts für Frühbucher, etc., aber klein. Deshalb hat SRF vom 14. Dezember 2024 bis zum 23. Februar 2025 die Preise jeden Tag von den Webseiten der Skigebiete automatisiert abgegriffen und ausgewertet. Es gilt zu erwähnen, dass die grosse Mehrheit der Schweizer Skigebiete nach wie vor auf fixe Preise setzt. Auch diese haben in den vergangenen Jahren im Durchschnitt zugelegt.
Fazit: Wer bei Tagespässen sparen will, muss früh buchen. Wer sich erst ein paar Tage vorher oder gar am Buchungstag entscheidet auf die Piste zu gehen, legt drauf, zum Teil deutlich. Am besten fährt, wer zeitlich flexibel ist: Unter der Woche oder ausserhalb der Hauptferienzeit sind die Skipässe häufig deutlich günstiger.
Das schreiben die Skigebiete: Die angefragten Skigebiete schreiben, dass die Preise für Skitageskarten aufgrund der Saison, der Nachfrage und des Zeitpunkts des Kaufs festgelegt würden. Die Gäste hätten ihr Kaufverhalten mittlerweile angepasst, viele würden die Tickets bereits weit im Voraus beziehen. Preisausschläge seien meist getrieben von der stärkeren Nachfrage. In manchen Gebieten spielt zusätzlich die Wettervorhersage eine Rolle. Die Skigebiete betonen, das dynamische Preismodell helfe, die Auslastung über die Saison zu glätten und werten das Preismodell als Erfolg.