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Der Konsument könnte am Ende auch in die Röhre schauen
Aus 10 vor 10 vom 25.03.2019.
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Ein Hauch Hollywood Apple spielt mit Streaming-Dienst auf Nummer sicher

Wer von Apple eine Alternative zu Netflix oder Amazon Prime Video erwartete, wird von der heutigen Präsentation enttäuscht sein. Freuen dagegen wird sich, wer auf viel Hollywood-Prominenz hoffte, die in blumigen Worten von der Zusammenarbeit mit Apple schwärmt, ohne dabei nur einen einzigen Film-Ausschnitt des jeweiligen Projekts zu zeigen.

Doch der Reihe nach: «Seit Jahrzehnten stelle Apple Hardware und Software von Weltklasse her», eröffnete CEO Tim Cook den Event. Um dann fortzufahren: «Wir haben auch eine Reihe von Diensten der Weltklasse entwickelt – und um die soll es heute gehen». Dass bei Apple in Zukunft die Dienstleistungen in den Vordergrund rücken, wurde schon oft gesagt. Tim Cook hat es heute noch einmal bestätigt.

Apple macht nicht Netflix Konkurrenz

Der Schritt drängt sich auf: Ende Januar musste Apple zum ersten Mal einen Rückgang beim Umsatz und Gewinn melden. Unter anderem, weil weniger iPhones verkauft wurden als erhofft. Die Umsätze aus dem Geschäft mit Abonnementsdiensten wie Apple Music nahmen im letzten Jahr aber um 33 Prozent zu. Sie machen heute gut 15 Prozent von Apples gesamtem Umsatz aus.

Mit dem Ausbau der TV-App sollen sie weiter wachsen. Bezahlsender wie HBO, Showtime oder Hulu können dort bald gesammelt abonniert werden. Damit macht Apple nicht den etablierten Streaming-Plattformen Konkurrenz, sondern den Kabelfernsehanbietern. Wie so ein Geschäftsmodell in einem Land wie der Schweiz funktionieren soll – falls es hier überhaupt angeboten wird – lässt sich nicht absehen. Bisher sind weder Abonnements-Preise bekannt noch der Anteil, der davon zu Apple wandert.

Kein besonders mutiger Schritt

Noch weniger weiss man über Apples eigenes Streaming-Angebot mit dem Namen Apple TV Plus. Apple hat dafür Filmemacher wie Steven Spielberg oder J. J. Abrams verpflichtet und Hollywood- und TV-Stars wie Jennifer Aniston oder Jason Momoa. Bisher sind fast 30 Projekte bekannt, die für den Dienst entwickelt werden oder schon abgedreht sind. Auch dieser Apple TV Plus soll weltweit starten und auch hier ist noch nichts über die Preisstruktur bekannt.

Mit Apple TV Plus entfernt sich Apple einen Schritt weiter von der Hard- und Software hin zum Anbieter von Diensten. Ein besonders mutiger Schritt ist es aber nicht, das Unternehmen aus Cupertino spielt lieber auf Nummer sicher. Aus gutem Grund, denn anderen Streaming-Plattformen kann Apple mit seinem Angebot heute noch kaum Kunden abwerben.

Mit der Zeit wird Apples Katalog aber wachsen. Wenn nötig auch durch Zukäufe, dazu hat das wertvollste Unternehmen der Welt Mittel genug. Und mit gut 1,4 Milliarden Apple-Geräten, die weltweit in Gebrauch sind, ist auch die Benutzerbasis da, um neue Dienste wie Apple TV Plus an den Mann und die Frau zu bringen. Fragt sich bloss, ob die sich überhaupt dafür interessieren, wenn sie bei Netflix und bald auch Disney mehr geboten bekommen.

Jürg Tschirren

Jürg Tschirren

Digitalredaktor

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Jürg Tschirren hat Zeitgeschichte und Journalismus studiert. Er arbeitet seit 2007 für SRF und berichtet über IT, Kommunikation, Unterhaltungselektronik, digitale Distribution, soziale Netzwerke, Datenschutz, Computersicherheit und Games.

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