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Entsorgung von Elektroschrott Schweizer Recycling-System stösst an Grenzen

In der Elektroschrott-Entsorgung galt die Schweiz bisher als Pionierin. Das Online-Shopping gefährdet diese Rolle nun.

Vom Smartphone bis zum Kühlschrank und vom Mixer bis zum grossen TV-Bildschirm: Was gestern neu war, wird heute ausrangiert und durch ein neues, leistungsfähigeres Gerät ersetzt. Weltweit landen 80 Prozent der ausgedienten Geräte im Kehricht oder werden gar irgendwo illegal entsorgt.

Die unsachgemässe Entsorgung von Elektroschrott belastet nicht nur die Umwelt. Es werden so auch wertvolle Rohstoffe verschwendet. Denn: Der Abfall von heute ist der Rohstoff von morgen. Um das Recycling zu fördern, ruft die Branche zum weltweiten «E-Waste-Day» auf.

In der Schweiz wird viel gesammelt

«Wir Schweizer sind immer in der Spitzenklasse, was die Sammlung betrifft. 2017 konnten wir pro Bürger durchschnittlich 16 Kilo Elektroschrott sammeln», sagt Heidi Luck von der Stiftung Sens, einer der Organisationen, die in der Schweiz die Rücknahme und Entsorgung von Elektroschrott organisieren.

16 Kilo Elektroschrott pro Kopf: Das bedeutet zum einen, dass in der gut organisierten Schweiz in der Tat viel gesammelt und wiederverwertet wird. Insgesamt sind es etwa 50'000 Tonnen Eisen, gut 2000 Tonnen Kupfer und sogar ein paar Kilo Gold. Es heisst aber auch, dass in der reichen Schweiz der Konsum hoch ist. Umso wichtiger sei das Recyling, sagt Luck. Denn sonst gingen Wertstoffe verloren.

Entsorgungsgebühr deckt nicht alle Geräte ab

In der Schweiz bezahlen Kundinnen und Kunden bereits beim Kauf eines Geräts eine Recycling-Gebühr und können das Gerät dann am Ende seiner Lebensdauer ins Geschäft zurückbringen, welches dann die Entsorgung organisiert. Dieses System stösst nun aber durch den Einkaufstoursimus im Ausland und durch das Online-Shopping an seine Grenzen. Es ergäben sich zunehmend Probleme für die Schweizer Händler, sagt die Geschäftsführerin der Entsorgungs-Organisation Sens. Denn selbstverständlich würden alle Geräte zurückgenommen, auch solche, auf denen beim Kauf keine Entsorgungsgebühr bezahlt worden sei.

Inzwischen ist die Politik aktiv geworden. Der Bundesrat habe den Auftrag erhalten, Massnahmen zur Verbesserung des Rücknahmesystems und der Finanzierung zu ergreifen, so Luck. Inwieweit bespielsweise der Online-Handel künftig erfasst werde, sei jedoch offen. Vorstellbar sei etwa eine Registrierungspflicht für ausländische Online-Anbieter.

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