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Erstes Quartal Trotz Ukraine-Krieg: UBS steigert Gewinn deutlich

  • Die UBS hat im ersten Quartal trotz Krieg in der Ukraine und steigender Inflation gut geschäftet.
  • Sie hat deutlich mehr Gewinn erzielt als im entsprechenden Vorjahresquartal.
  • Damit hat sie auch die Erwartungen klar übertroffen.

Die UBS verdiente in der Periode von Januar bis März 2022 laut Mitteilung unter dem Strich 2.14 Milliarden US-Dollar (rund 2.3 Milliarden Franken) und damit rund 17 Prozent mehr als im bereits relativ guten ersten Quartal 2021. Vor Steuern erzielte sie einen Gewinn von 2.73 Milliarden nach 2.30 Milliarden Dollar (2.6 Milliarden, resp. 2.2 Milliarden Franken).

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Kurzeinschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Jan Baumann

Der Krieg in der Ukraine geht nicht spurlos an der UBS vorbei. Aber die direkten Folgen halten sich in Grenzen. Die Bank fährt ihr Geschäft in Russland, das nicht sehr bedeutend ist, weiter zurück. Und sie setzt sämtliche Sanktionen um, wie sie betont.

Stärker ins Gewicht fallen die indirekten Folgen: Da ist zunächst die Verunsicherung der vermögenden Kundschaft. Sie beobachtet mit Sorge, wie Krieg und Sanktionen die Preise für Energie und Nahrungsmittel nach oben treiben. Die Notenbanken reagieren mit Zinserhöhungen. In diesem angespannten Umfeld machen die Kundinnen und Kunden in der Vermögensverwaltung weniger Geschäfte. Dies wiederum schmälert die Bankeinnahmen.

Auf der anderen Seite kann die UBS im Investment Banking wegen der starken Schwankungen an den Aktien- und Devisenmärkten auch zusätzlich verdienen. Im Handelsgeschäft – beispielsweise mit Devisen – führt die gesteigerte Hektik zu Mehreinnahmen.
Insgesamt zeigt sich die grösste Schweizer Bank – bis jetzt – bemerkenswert krisenfest.

Die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens wurden damit klar beziehungsweise um rund ein Viertel übertroffen. Laut der UBS war es das beste Quartal seit Beginn der Finanzkrise 2007, in welcher die UBS bekanntlich speziell gebeutelt worden war.

Bei Erträgen von 9.36 Milliarden Dollar (+7.5 %) und Aufwendungen von 6.63 Milliarden (+3.5 %) ergab sich eine Cost-/Income-Ratio von 70.7 Prozent. Dies sind 3.1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, wobei diese für Banken wichtige Kennzahl bei der UBS mittelfristig im Bereich von 70 bis 73 Prozent zu liegen kommen soll.

Diverse Unsicherheitsfaktoren

Konzernchef Ralph Hamers zeigt sich in der Mitteilung angesichts der diversen Unsicherheitsfaktoren zufrieden: «Unsere starken Ergebnisse zeigen, dass wir in der Lage sind, unsere Ziele auch in einem solchen Umfeld zu erreichen.» Die Bank nennt neben dem russischen Einmarsch in die Ukraine etwa auch die coronabedingten Einschränkungen und Lockdowns oder die verschlechterten Konjunkturaussichten und die Sorgen über den Inflationsanstieg bzw. die Reaktionen der Zentralbanken darauf als belastende Faktoren.

UBS lässt Vorsicht beim Ausblick walten

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Die UBS gibt sich mit Blick in die Zukunft zurückhaltend. Die Grossbank verwies auf eine gestiegene Unsicherheit bezüglich der Nachhaltigkeit und Ausprägung der Konjunkturerholung und Fragezeichen bezüglich Deglobalisierung und Inflation. Die Stimmung der Anleger sei im ersten Quartal 2022 vorsichtiger geworden, hiess es im Quartalsbericht.

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine habe Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Märkte, erhöhe den Aufwärtsdruck auf die Energie- und Rohstoffpreise und verstärke die Besorgnis über Unterbrechungen der Lieferketten und die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen, insbesondere in der Region Asien-Pazifik. Zudem habe die weltweit hohe Inflation und die angespannte Lage auf den Arbeitsmärkten in vielen Ländern zu einer restriktiveren Geldpolitik geführt, was dem Markt zusätzliche Sorgen bereite.

Die weitere Entwicklung des Wirtschaftswachstums sei damit sehr viel unsicherer geworden. Die UBS gehe aber dennoch davon aus, dass die Wirtschaftsaktivität weiter zunehmen werde, auch wenn die erhöhte Unsicherheit weiterhin das Niveau der Kundenaktivitäten und die Preise von Vermögenswerten negativ beeinflussen könnte. Steigende Zinssätze, vor allem in US-Dollar, würden indes voraussichtlich zu höheren Nettozinserträgen führen.

Deutlich besser als erwartet und als im Vorjahr fiel das Ergebnis in der Investment-Bank aus, während die globale Vermögensverwaltung und damit das Kerngeschäft der Bank etwas unter den Erwartungen ausfiel. Die Bank spricht hier von einer geringeren Kundenaktivität, insbesondere im asiatischen Raum. Im Investment Banking war besonders das Handelsgeschäft stark, während die anderen Bereiche etwas harzten.

Weitere neue Gelder

Auch nahmen die verwalteten Vermögen wegen der Kursrückgänge an den Aktienmärkten in der Tendenz klar ab. Insgesamt verwaltete die Bank per Ende März noch 4380 Milliarden Dollar – gut 200 Milliarden weniger als Ende 2021. Neue Gelder flossen ihr aber trotzdem zu. In der Kerndivision Global Wealth Management waren es netto 19.4 Milliarden US-Dollar sogenannter Gebühren generierender Vermögen. 

SRF 4 News, 26.04.2022, 7:00 Uhr ; 

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