Wirtschaftliche Stützen: Österreich ist – wie auch die Schweiz – stark auf Exporte angewiesen. Mehr als ein Drittel der Waren und Dienstleistungen wird fürs Ausland produziert. Einige der wichtigsten Exportgüter sind Maschinen, Fahrzeugteile, Chemie, Eisen, Stahl sowie Nahrungsmittel und Getränke. Auch für die Schweiz sind diese Branchen wichtig. Allerdings verfügt die Schweiz über die grössere Pharma- und eine starke Uhrenindustrie. Wichtige Märkte sind für beide die EU, insbesondere Deutschland, sowie die USA.
Entwicklung der Wirtschaft: Österreichs Wirtschaft schwächelt, unter anderem wegen der hohen Inflation und der Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg. Zwar ist das Wirtschaftswachstum (BIP) im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zu den Vormonaten wieder gewachsen. Dennoch bleiben die Herausforderungen gross, vor allem das politische Umfeld und die Energiepreise. Gerade beim Gas hat sich Österreich in den Jahren vor dem Krieg von Russland stark abhängig gemacht, diese Abhängigkeit nun aber reduziert. Auch für die Schweiz mit ihrer internationalen Verflechtung sind die geopolitischen Ereignisse zentral. Weniger gravierend ist hingegen die Inflation.
Wettbewerbsfähigkeit: Im internationalen Ranking (IMD World Competitiveness Ranking) liegt Österreich auf Platz 26, während die Schweiz auf Platz 2 kommt. Als lähmend für Österreich gelten die Bürokratie, Arbeitskräftemangel und hohe Lohnsteuern. Zudem gibt es im Bereich Erdgas wenig Alternativen zu Russland. Auch die Reformen der Renten- und Gesundheitssysteme müssten gemäss IMD schneller vorankommen.
Der grosse Wirtschaftsskandal: Der Konkurs der Signa-Gruppe von René Benko ist die grösste Firmenpleite der Geschichte Österreichs. Im komplizierten Firmenkonstrukt waren auch Schweizer Firmen eingebunden, so auch jene Holding, der zur Hälfte die Globus-Warenhäuser gehörten. Globus gehört inzwischen der thailändischen Central Group. Zudem gewährten auch zahlreiche Banken der Signa-Gruppe Kredite. Die Bank Julius Bär ging allerdings ein übermässiges Risiko ein und fuhr einen hohen Verlust ein. Die damalige Führungsriege musste in der Folge den Hut nehmen. Folgen hatte der Skandal also in beiden Ländern.
Schweizer Unternehmen in Österreich und umgekehrt: Interessant ist Österreich vor allem für die Lebensmittelproduzenten, denn die Kundschaft dort gibt Geld aus für Qualitätsprodukte. Gemäss Swiss Business Hub sind es oftmals kleine und innovative Unternehmen, die sich in diesem Feld versuchen. Generell zählt die Schweiz zu den grössten Investoren in Österreich. In einem Ländervergleich liegt sie auf Platz 3 (2023). Umgekehrt sind aber auch österreichische Unternehmer in der Schweiz aktiv: Die Möbelgruppe XXXLutz hat Pfister sowie Interio gekauft. Weiter ist beispielsweise die Schröcksnadel-Gruppe in die Bergbahnen Savognin GR und in Saas-Fee VS investiert.
Konkurrenz im Tourismus: Der Tourismus ist für die Schweiz wie auch für Österreich wichtig. Doch auch füreinander sind die Länder wichtig: So liegt die Schweiz nach Deutschland und den Niederlanden auf dem Platz 3 der Gästelisten in Österreich. Umgekehrt liegt Österreich in der Schweiz auf Platz 16 (Jahr 2023). Doch österreichische Touristen geben in der Schweiz mehr Geld aus als Gäste aus anderen Ländern.