- Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Post hat Pascal Grieder zum neuen Chef ernannt.
- Er tritt das Amt am 1. November an.
- Grieder war früher Chef des Telekomanbieters Salt.
Der 48-jährige Grieder bringe langjährige Führungserfahrung aus der Telekom- und Digitalwirtschaft zur Post, teilte die Post am Mittwoch mit.
Von 2018 bis 2023 führte er Salt Mobile und entwickelte laut Post das Unternehmen mit Fokus auf Innovation und Kundenorientierung erfolgreich zu mehr Wachstum und Profitabilität. Nach fünf Jahren bei Salt Mobile war er aus persönlichen Gründen zurückgetreten.
Zuvor habe er als Managing Partner von Digital McKinsey Schweiz digitale Geschäftsmodelle aufgebaut und europaweite Vertriebs- und Transformationsprojekte geleitet, hiess es weiter. Aktuell ist der gebürtige Basler als Vorstand der deutschen 1&1 Telecommunications SE für Sales und Produktmanagement tätig.
Finanzierung Service public
Die Post stehe für Verlässlichkeit, einen starken und kundenzentrierten Service public und Innovation, lässt sich Grieder im Communiqué zitieren. Er ist promovierter Ingenieur der ETH Zürich, verheiratet und Vater dreier Kinder mit Wohnsitz im Kanton Waadt.
Grieder vereine strategisches Denken mit operativer Entschlossenheit, so Verwaltungsratspräsident Christian Levrat. Das Ziel der Post sei es, den Service public weiterhin selbst zu finanzieren und auf die realen Bedürfnisse der Menschen einzugehen.
Modernisierung der Post
Grieders Vorgänger Cirillo gab im Januar seine Demission als Post-CEO bekannt. Er sagte damals, nach sechs Jahren und dem Abschluss der Strategieperiode 2021 bis 2024 wolle er die Leitung des Konzerns einer neuen Generation übergeben. Bis Ende Juli 2025 stehe er noch für Sonderaufgaben zur Verfügung.
Die Post bedauerte den Abgang des Tessiners. Mit ihm sei es möglich gewesen, «die Post in die Zukunft zu führen», sagte Levrat im Januar bei der Abtrittsankündigung von Cirillo. Gewürdigt wurden «seine nachhaltige Strategie und eine starke Konzernleitung». Diese werde die eingeleitete «Transformation» vorantreiben.
Cirillo hatte per April 2019 die Nachfolge von Ulrich Hurni angetreten. Unter Cirillo setzte die Post die Strategie zur Modernisierung des Konzerns um. Die Ausweitung des Angebots durch digitale Dienstleistungen war ein Kern der Strategie.
Umbau des Filialnetzes
Teil dieser Strategie sei unter anderem ein Umbau des Filialnetzes. Dazu gehört etwa der im Mai 2024 bekannt gegebene Abbau von 170 von rund 800 Poststellen. Damit schliesst die Post bis 2028 rund jede fünfte ihrer Filialen. Es werden noch 600 Poststellen und 2000 bediente Standorte zur Verfügung stehen. In die bestehenden Filialen will die Post 100 Millionen Franken investieren.
Derzeit leitet Alex Glanzmann das Unternehmen ad interim.