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First Republic Weitere US-Bank in der Krise: Wie konnte es so weit kommen?

Nach einem «bank run» droht für die nächste US-Bank Ungemach. Eine Ursachenforschung.

Wieder eine Bank in der Krise : Die US-Regionalbank First Republic erlebt zurzeit einen «bank run». Die Aktie ist völlig eingebrochen. Die Anleger bezweifeln die Überlebensfähigkeit der Bank. «Im ersten Quartal haben die Kunden ungefähr die Hälfte der Einlagen abgezogen», sagt Jens Korte, SRF-Börsenkorrespondent. «Das ist dramatisch.»

Was versteht man unter einem «bank run»?

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Ein «bank run» ist ein Ansturm der Kunden auf eine Bank, bei der die Anleger möglichst schnell ihre Einlagen abheben wollen. Auslöser sind aufkommende Zweifel an der Überlebensfähigkeit der Bank.

Der Grund für die Schwierigkeiten: Die US-Notenbank hat im letzten Jahr die Zinsen stark angehoben. Das hat viele Banken in Schräglage gebracht. «Die Zinsen wurden so aggressiv angehoben wie zuletzt in den 80er-Jahren», sagt Korte. Auch die Europäische Zentralbank hat noch Mitte März trotz der Turbulenzen die Leitzinsen weiter erhöht. Ein weiterer Zinsentscheid steht am 4. Mai bevor.

Zusammenbruch der Silicon Valley Bank: Im März waren in den USA die Silicon Valley Bank und mehrere andere Regionalbanken kollabiert, was Schockwellen an den Finanzmärkten auslöste. Kurz darauf musste die Credit Suisse per Notübernahme durch die Grossbank UBS gerettet werden.

Situation der kleinen und mittleren Banken in den USA: Die Zeitung «The Economist» vermutet, dass es vermehrt zum Zusammenschluss kleiner und mittlerer Banken in den USA kommen wird, da viele Banken in der Krise sind. Bei Zusammenschlüssen gehe es darum, dass die Banken für die Kunden sicherer wirkten, sagt Korte. «Einigen Banken mag dies tatsächlich helfen, aber die Frage ist, ob sie wirklich zusammengehen wollen», so der Experte. Er hält es für unwahrscheinlich, dass viele Banken sich auf einen Zusammenschluss einlassen würden, weil sie nicht genau wüssten, wie es der Partnerbank gehe und wie hoch das Risiko sei.

Strengere Regeln für Finanzinstitute in den USA: Experte Korte sieht dies pragmatisch. Er sagt: «Immer bei Bankenkrisen wird nach einer Verschärfung der Regularien gerufen. Doch: Die Regeln können gar nicht streng genug sein, um alle Finanzkrisen zu verhindern.» Krisen entstünden dort, wo man nicht damit rechne. Über Verschärfungen werde natürlich gesprochen werden und einige Bestimmungen würden sicher geändert. Aber dass dies eine neue Krise werde verhindern können, erwartet er nicht.

SRF 4 News, 27.04.2023, 12:30 Uhr ; 

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