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FOKUS: Modegeschäfte müssen die Frühlingskollektion abschreiben
Aus 10 vor 10 vom 21.04.2020.
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Frühlingskollektion in Gefahr Vom Schaufenster in die Kleidersammlung

Die Umsatzeinbussen in der Modewelt sind drastisch. Kleider die jetzt in Mode sind, werden im Sommer keine Abnehmer mehr finden. Deshalb drohen einige Kleider im Müll zu landen.

In Schweizer Kleiderläden steht die Frühlingskollektion bereit zum Verkauf – doch die Kundschaft bleibt aus. Die Läden bleiben aufgrund der Bundesratsverordnung bis zum 11. Mai geschlossen.

Das Appenzeller Modehaus Goldener setzt deshalb auf Style-Beratung via Video. Die Kunden können sich online für den Service registrieren und ihre Wünsche mit den Beratern und Beraterinnen teilen. Anschliessend werden die passenden Kleider zusammengestellt und ihnen präsentiert.

Unsere Geschäfte sind voll mit Ware - und es kommt laufend weitere dazu.
Autor: Michael Goldener Geschäftsleitung Modehaus Goldener

Die Monate März und April seien wichtig für den Verkauf, sagt Geschäftsleitungsmitglied Michael Goldener. «Unsere Geschäfte sind voll mit Ware – und es kommt laufend weitere dazu. Wir verlieren dadurch bis zu 30 Prozent vom Jahresumsatz.» Auch mit den meisten Vermietern hätten sie noch keine Lösung gefunden.

In den letzten Jahren litt die Branche bereits stark. Der Umsatz im stationären Handel ging seit 2012 von 9.6 auf 6.6 Milliarden Franken zurück. In der gleichen Periode konnte der Online-Handel um 0.8 Milliarden Franken auf 1.6 Milliarden Franken Umsatz 2019 zulegen. Doch auch das Online-Geschäft bleibt von der Krise nicht verschont.

Auch Online-Handel betroffen

«Es betrifft wirklich die gesamte Branche. Auch von Online-Händler hört man, dass sie nicht riesige Zuwächse haben. Der Fashion-Markt leidet in der Krise», erklärt die Gfk-Detailhandelsexpertin Sandra Wöhlert. Die Leute hätten nicht unbedingt Lust, jetzt Fashion zu kaufen.

Auch die Grosshändler bleiben auf ihrer Ware sitzen. «Ich habe mehrere Lager, die komplett überfüllt sind. Aber ich weiss nicht, wohin liefern», klagt der Grosshändler Stelios Sterkoudis. Er importiert Kleider verschiedener Marken und verkauft sie an den Detailhandel. Doch die meisten Läden wollen die Ware nicht – und im nächsten Jahr sei sie nicht mehr aktuell, weiss Händler Sterkoudis.

«Ein Teil wird sicher auf dem Müll landen. Aber ich versuche so viel wie möglich noch an ein paar kompromissbereite Kunden zu verkaufen für einen guten Preis», sagt Sterkoudis. Und das, was übrig bleibt, werde er versuchen für einen guten Zweck zu spenden.

Statt ins Schaufenster in die Kleidersammlung – die Modewelt läuft im Krisenmodus. Selbst wenn der Bundesrat entscheidet, die Läden früher zu öffnen, bleiben die Umsatzeinbussen gigantisch.

10vor10, 21.04.2020, 21:50 Uhr; dror

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