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Für mehr Nachhaltigkeit Neues Energie-Label für Smartphones und Tablets ab Juli

Informationen zu Akku-Lebensdauer, Reparierbarkeit und Energieverbrauch sollen Konsumentinnen und Konsumenten unterstützen und zu nachhaltigen Kaufentscheidungen beitragen.

Worum es geht: In der Schweiz müssen Smartphones und Tablets ab dem 1. Juli mit einem neuen Energie-Label versehen sein. Ähnliche Energieeffizienz-Labels gibt es bereits heute bei Waschmaschinen, Kühlschränken oder Geschirrspülern. Dass nun auch Smartphones und Tablets eines erhalten sollen, ist neu. Mit dem Label passt sich die Schweiz an eine Neuerung in der Europäischen Union an. Dort ist die Kennzeichnung schon ab dem 20. Juni Pflicht.

Symbolgrafiken mit Akkumulatorsymbol, fallendem Smartphone und Werkzeugen.
Legende: Neben den Informationen zum Energieverbrauch, wie man es bereits etwa von Kühlschränken und Waschmaschinen kennt, erhalten Konsumenten und Konsumentinnen weitere Informationen über das Produkt. zvg

Was sich ändert: Auf Smartphones und Tablets müssen künftig Etiketten angebracht werden mit der bekannten Farbskala von grün bis rot. Diese Balken geben die Energieeffizienz des Geräts an, also das Verhältnis von Energieverbrauch und Leistung. Zusätzlich erhalten die Verbraucherinnen und Verbraucher Angaben zur Batterielaufzeit nach voller Ladung sowie zu der Dauer, in der die Kapazität des Akkus mehr als 80 Prozent beträgt. Die Nutzer erfahren auch, wie robust das Gerät gegenüber Stürzen ist, wie gut man es reparieren kann und wie empfindlich es gegenüber Staub und Feuchtigkeit ist.

Smartphone mit zerbrochener Rückseite auf dunklem Tisch.
Legende: Ist ein Smartphone gegenüber Stürzen robust? Darüber informiert ab Juli ein neues Label. IMAGO / CHROMORANGE

Was ist das Ziel des neuen Labels? Die EU-Kommission will mit dem Label nachhaltigeren Konsum anregen. Nutzerinnen und Nutzer sollen durch die Informationen die Geräte nicht nur anhand von Preis und Leistung vergleichen können, sondern auch in der Lage sein, deren Nachhaltigkeit einzuschätzen. Das Ziel ist letztlich, dass man die Geräte länger nutzt und damit auf mehreren Ebenen Energie einspart – bei der Herstellung, bei der Nutzung und bei der Wiederverwendung. Helfen sollen dabei auch die neuen Pflichten für die Hersteller, was die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Software-Updates und Recyclingfähigkeit betrifft. Die Neuerungen dürften bei den Herstellern nicht auf grosse Begeisterung stossen: Sie haben naturgemäss eher ein Interesse an häufigen Neuanschaffungen.

Warum hat die EU dieses Label entworfen? Die Regelung ist im Rahmen des «European Green Deal» entstanden, eines EU-Konzepts, das auf Kreislaufwirtschaft und nachhaltigeren Konsum zielt. Hinzu kommt: Bisher gab es für Smartphones und Tablets noch kein Energieeffizienzlabel – unter anderem, weil der Stromverbrauch bei diesen Geräten weniger entscheidend ist als etwa bei einem Kühlschrank. Die zusätzlichen Informationen, die das Label bietet, dürften für Käufer jedoch durchaus relevant sein.

Darum übernimmt die Schweiz das Label: Vorschriften, die das Inverkehrbringen von Geräten betreffen, übernimmt die Schweiz grundsätzlich von der EU, wie das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK mitteilt. Eine Sprecherin des Bundesamts für Energie erläutert: «Wir sind ein Land, das die meisten technischen Geräte importiert, da macht es keinen Sinn, einen Sonderzug zu fahren.» Nur in Einzelfällen habe die Schweiz strengere Bestimmungen als die EU.

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SRF4 News, 20.06.2025, 06:09 Uhr

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