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Geschichte der Videospiele Wie wir zu Gamern wurden

Es beginnt mit einem hüpfenden Punkt in den 1970er-Jahren. Eine Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert Videospiele.

Die heutigen anspruchsvollen Gamewelten haben nur noch wenig mit den ersten Videospielen gemein. Dennoch haben Games bereits vor 50 Jahren (vor allem junge) Menschen gefesselt.

Alles beginnt mit ein paar wenigen Pixeln.

Der Anfang

«Pong» von 1972 ist das erste erfolgreiche Videospiel. Das Prinzip der US-Firma Atari ähnelt jenem des Tennisspiels. In den 1970er-Jahren entstehen die ersten Videospiel-Automaten. Dort können Jugendliche etwa mit der gefrässigen Kugel «Pac Man» ihr Geld verzocken.

Erste Heimcomputer

Mit dem Commodore 64 aus den USA und dem japanischen Nintendo finden Computerspiele Eingang ins Wohnzimmer der Menschen. Parallel entwickeln sich die «Handheld»-Konsolen – kleine, mobile Spielcomputer. Zunächst enthalten sie nur ein einziges Spiel, später austauschbare Kassetten.

So sahen Spiele auf dem Commodore 64 aus

Der Gameboy

Die «Handhelds» erleben Ende der 1980er-Jahre ihren Durchbruch: Der erste Gameboy aus Japan kommt auf den Markt. «Tetris» wird zum Kassenschlager. Entwickelt hatte das Spiel der russische Programmierer Alexei Paschitnow. Schnell entstehen weitere Gameboy-Spiele wie «Super Mario Land».

Hinterköpfe von drei Jungen, die mit zwei Gameboys spielen.
Legende: Kleines Gerät, austauschbare Spiele: Der Gameboy fesselte ab 1989 die junge Generation. Keystone / MARCO DI LAURO

Konsolen kommen auf

Die 1990er-Jahre läuten das Zeitalter der Konsolen ein. 1994 bringt Sony die erste Playstation auf den Markt. Damit geht wortwörtlich eine neue Dimension auf: Games sind nun in 3D möglich. Neben Sony buhlen auch Nintendo mit dem «Gamecube» und Microsoft mit der «Xbox» um die Gamer und Gamerinnen.

Die Spiele werden nach und nach komplexer. Das Strategiespiel «Age of Empires» oder die Abenteuer von «Tomb Raider» fallen in diese Zeit. Die Games verlieren aber auch ihre Unschuld, wie Alexander Rechsteiner vom Schweizer Landesmuseum in seiner «Geschichte der Videospiele» schreibt: Mit «Wolfenstein» kommt der erste Egoshooter auf den Markt.

Online und gemeinsam

Schnelleres und günstigeres Internet lässt in den 2000er-Jahren die «Let's play»-Szene entstehen: Gamer filmen sich beim Spielen, geben Tipps und stellen die Videos auf Youtube. Sie werden milliardenfach geklickt und werden zur Einnahmequelle einzelner erfolgreicher Gamer. Schub geben zudem LAN-Parties und der E-Sport, bei dem sich die Spielerinnen und Spieler bei internationalen Wettkämpfen messen. «Counterstrike» oder «World of Warcraft» sind äusserst beliebt.

Zwei Welten

Heute hat sich die Branche zweigeteilt: Games werden entweder an leistungsfähigen PCs oder am Handy gespielt. Wer fürs Smartphone konzipiert, entwickelt seltener Games, die «durchgespielt» werden müssen. Nun geht es darum, die Spieler und Spielerinnen möglichst häufig dazu zu bringen, die App zu starten. Die Spiele sind oft gratis, In-App-Verkäufe sind zur neuen Einnahmequelle der Unternehmen geworden.

Gaming-Land Schweiz

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Die Schweizer Gaming-Branche ist vergleichsweise klein, aber sie wächst rasch. Mittlerweile macht sie jährlich rund 1.5 Milliarden Franken Umsatz.

Zürich ist der Game-Hotspot der Schweiz. Viele Kleinststudios haben sich hier unter der Führung von zwei, drei Grösseren zu einer Szene zusammengeschlossen, etwa im kürzlich eröffneten Swiss-Game-Hub.

Einige Schweizer Games sind international sehr erfolgreich, etwa der «Farming Simulator». Die Simulation vom virtuellen Bauernhof ist eines der erfolgreichsten Games in Europa.

Die Gaming-Industrie generiert über 500 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr, mehr als die Film- und die Musikindustrie zusammen. Das bis heute meistverkaufte Spiel ist «Minecraft». Entwickelt vom schwedischen Programmierer Markus «Notch» Persson, 2009 lanciert, gehört es heute zu Microsoft. Laut Statista ist es 350 Millionen Mal verkauft worden.

Eco Talk, 5.5.2025, 22:25 Uhr ; 

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