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Glacemarkt Schweiz Gutes Wetter kurbelt Glace-Verkäufe an

Das erste Quartal war für die Glacehersteller verhalten. Mit dem guten Wetter gibt es nun positivere Signale.

Positive Rückmeldungen: Der Sommer ist in der Schweiz definitiv angekommen. Es ist heiss – perfekt für eine Glace als Abkühlung. Für die Branche sind es die wichtigsten Monate des Jahres. Die Hersteller und Verkäufer sind mit dem ersten Halbjahr im Grossen und Ganzen zufrieden. «Wir sind beim Glace-Sortiment mit den Absatzmengen deutlich über dem Vorjahr», schreibt die Migros auf Anfrage. Vor allem Stängel-Glace sind gefragt, wie es heisst. Auch Gelati Gasparini spricht von einer positiven Entwicklung: «Im Vergleich zum Vorjahr profitieren wir schon seit einigen Wochen von gutem Wetter, was sich auch in der Nachfrage nach unseren Glaces zeigt.» Emmi antwortet, dass die Glace-Produktion nun auf Hochtouren laufe. Dies jedoch, nachdem die Verkäufe in der regnerischen Zeit vorübergehend verhalten gewesen seien.

Aufschwung nach verhaltenem Start: Die positiven Signale aus der Branche deuten darauf hin, dass sich das Geschäft belebt hat. Denn das erste Quartal war für die industriellen Hersteller von Glace eher mässig. Der Branchenverband Glacesuisse präsentierte vor zwei Monaten eine durchzogene Bilanz: Die Verkaufsmenge schrumpfte in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um fast fünf Prozent. So wurden zum Beispiel rund 15 Prozent weniger Eis am Stiel verkauft und auch der Absatz von Cornets schrumpfte um 5 Prozent.

Produktion von Glace
Legende: Die Rakete ist ein Klassiker. Die Wasserglace wurde 1969 anlässlich der ersten Mondlandung kreiert. Keystone / Ennio Leanza

Am wichtigsten sind die Sommermonate: Der Winter war in Bezug auf die Nachfrage durchzogen, entscheidend für die Branche sind allerdings die Sommermonate. «In den wichtigsten drei Glace-Monaten Juni bis August machen wir rund 60 Prozent von unserem Absatz», heisst es bei Gelati Gasparini. Die Migros wiederum schreibt, dass 80 Prozent des Umsatzes von April bis September gemacht würden, vor allem in Bezug auf Stängel-Glace. Bei Glace aus Bechern und Tiefkühldesserts für den Heimkonsum sei die Saisonalität weniger ausgeprägt.

Einfluss von Wetter: Gemäss Branchenverband Glacesuisse wird an einem schönen Sommertag bis zu dreimal mehr Glace gegessen als an einem regnerischen Tag. Zu viel Sonne sei allerdings auch nicht gut. Wenn es zu heiss sei, dann bevorzugten die Menschen eher ein kühles Getränk statt einer Glace. Unabhängig vom Wetter ist das beliebteste Aroma seit Jahren Vanille, gefolgt von Erdbeere, und erst an dritter Stelle folgen Glaces mit Schokolade.

Konsum im internationalen Vergleich: Die Menschen in der Schweiz essen tendenziell mehr Glace als noch vor ein paar Jahren. Dies zeigen zumindest die Zahlen des Bundesamtes für Statistik, die aufgrund von Umfragen erhoben werden. Pro Person liegt der Konsum bei rund vier Kilo Glace pro Jahr. Am meisten Eis wird dabei nicht unterwegs auf der Strasse gegessen, sondern zu Hause. Im internationalen Vergleich konsumieren die Schweizerinnen und Schweizer relativ wenig Glace, viel weniger als zum Beispiel die Menschen in den USA oder auch in Skandinavien.

Massenproduktion von Cornet-Glace
Legende: Glace-Produktion bei Frisco in Rorschach. Cornets sind derzeit gefragt. Keystone / Ennio Leanza

In der Produktion ganz vorne: Schweizerinnen und Schweizer essen zwar weniger Glace als Menschen in anderen Ländern, allerdings gibt es mehrere Schweizer Firmen, die in der industriellen Herstellung von Glace ganz vorne dabei sind. Insbesondere der weltweit grösste Nahrungsmittelhersteller Nestlé, mit den Marken Mövenpick, Häagen-Dazs, Frisco, Extrême, Maxibon und anderen. Zu den weiteren grossen Produzenten gehören Emmi, Delica von der Migros und Gelati Gasparini.

SRF 4 News, 24.6.2025, 16:12 Uhr; flal; sten

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