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Gründer von Actelion Schweizer Firma bringt Schlafmittel in den USA auf den Markt

Schlafmittel gibt es viele. Nun kommt dank des Schweizer Unternehmens Idorsia ein neues hinzu. Das sorgt für Aufregung an der Börse.

Hinter dem neuen Schlafmittel steht das Ehepaar Martine und Jean-Paul Clozel, zwei Grössen in der Biotech-Szene. Sie ziehen ihre Fäden von Allschwil im Kanton Baselland aus. Dort haben sie bereits ihr erstes Unternehmen Actelion gross gemacht.

Vor fünf Jahren verkauften sie es für 30 Milliarden Dollar an Johnson & Johnson. Doch einen Teil der Forschungspalette behielten sie für sich und gründeten damit ein neues Unternehmen: Idorsia.

Jetzt kann das Unternehmerpaar mit französischen Wurzeln ein erstes Medikament auf den Markt bringen. Das Schlafmittel Daridorexant ist in den USA zugelassen worden.

Stark von Investoren abhängig

Für Idorsia ist dieser Schritt enorm wichtig. Das noch junge Unternehmen konnte bisher kaum Geld verdienen. Die Kosten für die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente verschlingen noch immer ein Vielfaches der bisher generierten Lizenzeinnahmen.

Martine und Jean-Paul Clozel am SEF 2019
Legende: 1997 gründeten die beiden Ärzte Jean-Paul und Martine Clozel zusammen mit zwei weiteren Forschungskollegen Actelion. Die Forschungsprojekte für künftige Medikamente behielt das Ehepaar zurück und gründete damit Idorsia, wieder bei Basel. Twitter/@LaeriPatrizia

Die Clozels sind auf Investoren angewiesen, die an den Erfolg des jungen Biotech-Unternehmens glauben und immer wieder kräftig Kapital investieren.

Mit der ersten Marktzulassung von Daridorexant in den USA hofft Idorsia nun, bald finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können. Denn gemäss Prognosen von Pharmaanalysten könnte Daridorexant zum sogenannten Blockbuster werden.

Anders als andere Schlafmittel

Blockbuster sind Medikamente, die einen Umsatz von über eine Milliarde Dollar pro Jahr einspielen. Das mag überraschen, ist doch der Markt für Schlafmittel bereits hart umkämpft. Der Vorteil des neuen Mittels soll darin liegen, dass es nachts beim Schlafen hilft, aber untertags weniger schläfrig macht als Konkurrenzprodukte.

Das hätten sie in klinischen Studien belegen können, betont Idorsia. Und das erklärt die rosigen Umsatzprognosen der Branchenkenner. Treffen diese tatsächlich ein, könnte das junge Unternehmen in etwa drei Jahren tatsächlich den Sprung aus den roten Zahlen schaffen.

Rendez-vous, 10.01.2022, 12:30 Uhr

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