- Vier Unternehmen gaben in den letzten Monaten ihr Börsendebüt.
- Mit 2.3 Milliarden Franken war Landis+Gyr der grösste Börsengang seit der Finanzkrise.
- Das wirtschaftlich gute Umfeld in der Schweiz lockt nicht nur Börsen-Kandidaten, sondern auch die Investoren an.
Den Anfang machte im Frühling Galenica, gefolgt von Idorsia, der Forschungsabteilung des Pharmakonzerns Actelion. Anfang Juli ging die Versandapotheke Zur Rose an die Börse und Ende Juli das Industrie-Unternehmen Landis+Gyr.
Vier Börsengänge innerhalb weniger Monate, im Fach-Jargon IPOs (initial public offering) genannt, ist für die Schweiz viel, sagt Roger Müller vom Beratungsunternehmen EY. «Es ist nicht nur die Zahl der Unternehmungen, sondern auch die Marktkapitalisierung. Es waren sehr grosse IPOs und darum ist das sehr viel für die Schweiz.»
Der Apothekenbetreiber und Medikamentenlogistiker Galenica und das Pharmaunternehmen Vifor Pharma präsentieren am Dienstag zum ersten Mal ihre Halbjahreszahlen getrennt. Erst im April wurde Galenica in die beiden unabhängigen Geschäfte aufgeteilt. Dabei hat der Konzern sein Apothekengeschäft für 1.9 Milliarden Franken an die Schweizer Börse gebracht.
Grösster Börsengang seit der Finanzkrise
Landis+Gyr war mit 2.3 Milliarden Franken sogar der grösste Börsengang seit der Finanzkrise. Zusammen mit Galenica fanden damit zwei der drei grössten Börsengänge in Europa an der Schweizer Börse statt. Der Zeitpunkt für Börsengänge sei attraktiv sagt Müller: «Wir haben ein gutes Börsenumfeld, eine stabile Wirtschaftslage, stabile Währungen und ein gutes politisches Umfeld.»
Das freundliche Umfeld locke nicht nur Börsen-Kandidaten, sondern auch die Investoren an. Sie sind im derzeit risikofreudigen Anlageumfeld bereit, gross zu investieren – auch in Börsenneulinge. Bleibt das Umfeld so günstig, rechnet Roger Müller von EY in den nächsten Monaten mit weiteren Börsengängen.