- Eine Expertengruppe aus Behördenvertretern und Verbandsmitgliedern hat einen Schnelltest entwickelt, mit dem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Anfälligkeit für Hackerangriffe einschätzen können.
- Die KMU sind besonders anfällig für Cyberangriffe, weil sie über wenig Ressourcen und Know-how zu ihrem Schutz verfügen.
«Das Risiko, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, wird stark unterschätzt», sagte Andreas Kaelin, Geschäftsführer der Dachorganisation des Informatik- und Telekomsektors, ICTswitzerland, vor den Medien.
Riesiger finanzieller Schaden
Konkret gibt es laut Kaelin jährlich über 200'000 Vorfälle mit schädlicher Software wie etwa Viren oder Trojanern. Dabei sei es in der Vergangenheit schon bei über 20'000 Fällen zu Erpressungen und Zahlungsforderungen gekommen. Der jährliche Schaden solcher Angriffe werde auf rund 9 Milliarden Franken geschätzt.
«Jeder Computer ist ein lohnenswertes Angriffsziel», warnte Umberto Annino, Präsident des Fachverbands Information Security Society Switzerland (ISSS). Sobald eine Bereicherungsmöglichkeit bestehe, egal ob direkt oder indirekt, müsse mit einer Attacke gerechnet werden.
Fehlendes Know-how bei KMU
Gerade KMU seien zudem lohnende Angriffsziele, weil sie sich meist nur ungenügend gegen Attacken absicherten. Dies liege auch daran, dass gerade kleinere Unternehmen meist nicht über die notwendigen Ressourcen in Form von Stellenprozenten und Know-how verfügen.
In der Schweiz seien rund 90 Prozent der Firmen sogenannte Mikrounternehmen, bestehen also aus einem bis 9 Beschäftigten. Gerade diesen soll der nun vorliegende Schnelltest die Möglichkeit geben, Sicherheitslücken und mögliche Angriffspunkte zu identifizieren.
Der nun vorliegende Schnelltest konzentriert sich daher insbesondere auf kleinere KMU mit wenig Kompetenzen im Bereich IT-Sicherheit. Der Test deckt die Bereiche Organisation, Technik und Mensch ab und ist als Instrument zur Selbstbeurteilung gedacht.